Scholz AG: Verlust über 100 Mio. EUR, Anleihe sackt weiter ab

Panthermedia/Sascha Preußner

Vor dem Hintergrund des Umfelds habe sich die Scholz Gruppe in den ersten neun Monaten operativ ordentlich geschlagen, gab Oliver Scholz, CEO der Recyclinggruppe, an.

Sowohl das anhaltend schwierige Marktumfeld im europäischen Schrott-und Stahlmarkt als auch die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms ließen die Unternehmenskennzahlen sinken. Wir hatten in einer Eilmeldung über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals berichtet.

Nach neuesten Angaben liegt die Umsatzentwicklung in den ersten 9 Monaten mit rund 3 Mrd. EUR um 20% unter Vorjahr. Das EBITDA erreicht 98 Mio. und rangierte damit 40% unter dem Niveau des Vorjahres. Die EBITDA-Marge bewegte sich mit 3% vom Umsatz jedoch im guten Branchendurchschnitt, so Scholz. Das EBITDA des dritten Quartals betrug rund 28 Mio. Euro und war gegenüber dem Vorjahr mit knapp 50% im Minus.

Das operative Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf rund -8 Mio. Euro. Knapp 5 Mio. Euro entfielen dabei auf das dritte Quartal. Nach Steuern und außerordentlichen Belastungen weist der Konzern ein Neun-Monats-Ergebnis von -122,0 Mio. Euro aus.

Die Prognosen für das Gesamtjahr 2013 gleichen noch ein wenig dem Gang mit der Wünschelrute: Zum einem bleibt das Marktumfeld für die europäische Stahl-und Metallbranche herausfordernd, zum anderen ist eine abwartende Haltung zu beobachten, ob und wie sich die Restrukturierungspläne auf die Gewinnmargen auswirken werden.

Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis ist die Aufnahme neuer Gesellschafter bei der Scholz AG vorgesehen, um die Einmalbelastungen aus der laufenden Restrukturierung auszugleichen. Der entsprechende Investorenprozess wird derzeit vorbereitet und soll im Laufe des Jahres 2014 zu Ergebnissen führen. Die Verlustanzeige nach § 92 Abs. 1 Aktiengesetz hat keine negativen Auswirkungen auf die Bedienung der ausstehenden Anleihe 2012/2017 der Scholz AG.

Der im Frankfurter Entry Standard börsengehandelte 8,5%-Bond (2012/17), der im Februar noch einmal um 32,5 Mio. auf 182,5 Mio. EUR aufgestockt worden war, geht aktuell zu 68% um – Mitte Mai standen noch 107% zu Buche.