Scholz AG: im Auftaktquartal alles andere als schrottreif

Scholz Holding ist in konstruktiven Gesprächen mit Fremdkapitalgebern über eine finanzielle Restrukturierung zur Herstellung einer nachhaltigen Kapitalstruktur - Positives Feedback aus Investorenprozess
Alles andere als ein Haufen Schrott: die Q1/2014-
Zahlen der Scholz AG; Foto: Scholz AG

Die Scholz AG wertet mit schwarzen Zahlen im Auftaktquartal weiter auf. Und auch der 8,5%-Bond (2012/17) hat sich von seinem schrottreifen Tief bei 47% Anfang Februar erholt und steht aktuell schon wieder auf Vorkrisenniveau bei 103% – vom Schrott-Bond zur geglückten Turnaround Story?

Wie der Schrott- und Metallrecycler am Montag mitteilte, hat sich die Ertragslage im Konzern im Auftaktquartal 2014 deutlich verbessert. So erhöhte sich das Konzern-EBITDA im ersten Jahresviertel um etwa ein Drittel auf 46 Mio. EUR, die EBITDA-Marge kletterte von 3,4% auf 5,3%. Das Vorsteuerergebnis (EBT), das im Vorjahreszeitraum noch bei -4 Mio. EUR gelegen hatte, sprang auf knapp 10 Mio. EUR und lag damit wieder klar im positiven Bereich. Der Gesamttonnage-Output war in Q1 restrukturierungs- und zudem witterungsbedingt um über 9% auf 2,07 Mio. Tonnen rückläufig. Folglich blieb auch der Konzernumsatz mit 871,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 1,02 Mrd. EUR. Diese Entwicklung konnte auf der Ertragsseite jedoch durch Kosteneinsparungen und Effizienzfortschritte kompensiert werden. Angesichts des guten Jahresauftakts und einer für die kommenden Monate erwarteten stabilen bis leicht positiven Preisentwicklung geht der Schrottrecycler für 2014 von einem deutlich verbesserten EBITDA aus.

„Nach dem schwierigen Jahr 2013 sind wir mit leichtem Rückenwind der Märkte ins aktuelle Geschäftsjahr gestartet. Die erfreuliche operative Ertragsentwicklung zeigt, dass die Maßnahmen unserer Gruppe aus der vergangenes Jahr begonnenen Restrukturierung greifen“, kommentiert CEO Oliver Scholz die positiven Quartalsergebnisse.

werk_scholz_ag_1Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den Abschluss der am 10. April vereinbarten Transaktion mit der Toyota Tsusho Corporation (TTC) planmäßig. Im Wege des laufenden Rekapitalisierungs- und Investorenprozesses werde sich die japanische TTC mit einem Kapitalanteil von 39,9% an der Scholz AG beteiligen. Das Engagement, das noch von zuständigen Kartellbehörden freigegeben werden muss, soll zu einer erheblichen Verbesserung der finanziellen Situation der Recyclinggruppe führen, auf deren Grundlage dann die Konzernrestrukturierung erfolgreich beendet werden könne. Da es sich dem Vernehmen nach nur um einen Minderheitsanteil handeln wird, werden die mehrheitlichen Anteile an der Scholz AG unverändert bei der Familie Scholz verbleiben (zum BondGuide-Beitrag).

ScholzDie Inhaber der 182,5 Mio. EUR großen Scholz-Anleihe, die der Konzern stets von der Restrukturierung ausgeklammert hatte, konnten in den vergangenen Wochen einen fulminanten Erholungsprozess erleben, infolgedessen die Schuldverschreibung, die immerhin für knapp ein Fünftel der Gesamtverbindlichkeiten im Konzern steht, von ihrem Tief um über 56%-Punkte aufwertete. Kurs- und Chartverlauf der im Entry Standard für Anleihen gelisteten Scholz-Anleihe finden Sie hier.

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