Mit der familiengeführten Gebr. Sanders GmbH & Co. KG lädt ein weiterer KMU-Anleiheemittent zu einer Anleihegläubigerversammlung, um über die Änderung der Anleihebedingungen abstimmen zu lassen. Keine Panik: Im Gegensatz zu den meisten anderen Versammlungen wird keine Anleiherestrukturierung angestrebt!
Wie der Spezialist für Bettenzubehör erklärte, wurden nach dem Übergang von der ersten, privat platzierten 9%-Anleihe (2013/14) zur 8,75%-Folgeanleihe (2013/18) über nominal 22 Mio. EUR die gängigen Anleihebedingungen übernommen.
Hierunter fällt auch die sogenannte Negativverpflichtung auf Finanzverbindlichkeiten. Darin verpflichtet sich Sanders während der gesamten Anleihelaufzeit keine Sicherungsrechte für neuaufzunehmende Finanzschulden zu bestellen, ohne nicht gleichzeitig die Schuldverschreibung in gleicher Weise bzw. im gleichen Rang (nach) zu besichern.
Aus dieser Verpflichtung wiederum könnte sich eine außerordentliche Kündigungsmöglichkeit für die Anleiheinhaber ergeben, sobald der Bettwarenhersteller einen alten Kreditvertrag abzulösen gedenkt und unter Ausnutzung des aktuell günstigen Zinsumfeldes eine neue Darlehensvereinbarung inkl. Stellung der zuvor freigewordenen Sicherheiten eingeht. Grund: Die Anleihe müsste sodann im gleichen Umfang nachbesichert werden.
Um diesen Passus in den Anleihebedingungen zu korrigieren und damit eine Diversifizierung der Finanzierungsoptionen rechtlich sicherer zu machen, ruft Sanders seine Anleihegläubiger zwischen Freitag, dem 4. Dezember, und Mittwoch, dem 9. Dezember (24 Uhr), zur Teilnahme an einer virtuellen Gläubigerabstimmung auf.
Sämtliche Legitimations- und Abstimmungsunterlagen sind an Notar Dr. Dirk Qtto zu übersenden. Weitere Informationen sind auf der Firmenwebseite unter „Gläubigerversammlung“ zum Download hinterlegt.
Hier geht’s zum BondGuide-Interview mit Hans-Christian Sanders, geschäftsführender Gesellschafter, Gebr. Sanders GmbH & Co. KG vom 20. November 2015.
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