Rentenmarktbericht 5. März: EZB-Rat, Industrieaufträge D & USA, US-Arbeitsmarktbericht am Freitag

Nach dem imposanten Wirtschaftswachstum der Chinesen über ein Vierteljahrhundert hinweg bereitet sich China auf ein konjunkturelles „Soft Landing“ vor. Demnach soll die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr „nur“ noch um 7% zulegen. Schon 2014 war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde mit 7,4% so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Der nachlassende Schwung soll nun dazu genutzt werden, um einige Korrekturen anzugehen. So solle die Inflationsrate rund 3% betragen, Überkapazitäten der Industrie abgebaut und zehn Millionen neue Stellen geschaffen werden. Ferner soll künftig der Umweltschutz stärker in den Fokus rücken und der Korruption im Land der Kampf angesagt werden. Ziel sei insgesamt ein „qualitatives, effizientes und nachhaltiges Wachstum“, betonte Regierungschef Li Keqiang zum Auftakt der diesjährigen Plenarsitzung des Volkskongresses am Donnerstag in Peking.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                                         Periode       Schätzung       Letzter

7:30         FR           Arbeitslosenrate (sa)                                          Okt.                 10                  9,9
7:30         FR           Veränderung Arbeitslosenzahl (sa)                   Okt.                  8                   77
8:00         GE           Auftragseingänge Industrie (M/M / J/J, in %)    Jan.              -1 / k.A.         4,2 / 3,4
10:00       IT             BIP (Q/Q / J/J, in %)                                              Q4                0 / -0,3          0 / -0,3
13:45       EC           EZB-Zinsentscheidung                                                              0,05               0,05
14:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)                         9. KW                295                313
14:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                             8. KW               2395              2401
14:30       US           Produktivität ex Agrar (Q/Q, in %)                      Q4                 -2,3                -1,8
14:30       US           Lohnstückkosten ex Agrar (Q/Q, in %)               Q4                  3,3                 2,7
16:00       US           Industrieaufträge (M/M, in %)                           Jan.                 0,2                -3,4
                SP           2017/20/32 Bonds
                FR           2023/25/29 Bonds
                US           Fed-Redner: Fisher
                EC           EZB-Redner: Draghi
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Mario Draghi wird verbesserten Wirtschaftsausblick und eine Zusammenfassung der Ankaufbedingungen für Anleihen präsentieren

• „Nur“ noch um 7% p.a. als neues BIP-Wachstumsziel in China

Marktkommentar
Der gestern Abend veröffentlichte Bericht aus den einzelnen Fed-Distrikten („beige book“) bescheinigt der US-Wirtschaft einen soliden Wachstumskurs. Allerdings hat das Wetter in einigen Regionen für kleine Verwerfungen beim Konsum gesorgt. Ansonsten wird überwiegend von einer zufriedenstellenden Wachstumsdynamik getrieben vom privaten Verbrauch gesprochen. Die Löhne steigen, wenn auch nur langsam. Für qualifizierte Arbeitskräfte müssen die Unternehmen inzwischen jedoch mehr Geld ausgeben. Man darf zudem gespannt sein, was die Anhebung der Mindestlöhne durch Wal-Mart für weitere Auswirkungen auf das Verhalten der Wettbewerber haben wird.

Auf dem chinesischen Volkskongress wurde das neue Wachstumsziel für die nächsten Jahre vorgestellt: Es sollen „nur“ noch um 7% p.a. sein. Einige Marktteilnehmer haben das enttäuscht zu Kenntnis genommen. Dabei muss man aber bedenken, dass die chinesische Wirtschaft seit mehr als einem Jahrzehnt von sehr hohen, meist zweistelligen oder hohen einstelligen Wachstumsraten geprägt war. Vor diesem Hintergrund sind 7% sehr ambitioniert, zumal das chinesische Geschäftsmodell zeitgleich allmählich umgebaut werden soll. Folgerichtig werden künftig höhere Haushaltsdefizite zugelassen, um den Umbau zu stützen, die Rede ist von um die 2%.

Renten2Heute richten sich die Blicke nach Zypern. Mario Draghi wird auf der Pressekonferenz nach der Tagung des EZB-Rats die verbesserten Wachstumsprojektionen der EZB sowie eine Zusammenfassung der Details zum QE-Programm vorstellen. Danach dürfte es dann zügig mit dem Ankauf von Staatsanleihen losgehen, vermutlich in der kommenden Woche. Zu den Entwicklungen in Griechenland wird er sicher ebenso befragt werden, wie zu der erneuten Verlängerung der Frist für die Einhaltung der Haushaltsdefizitgrenze für Frankreich. Mit konkreten Aussagen wird er sich zurückhalten.

Konjunkturdaten werden kaum Beachtung finden, obwohl man auf die deutschen Auftragseingänge in der Industrie sowie das US-Pendant am Nachmittag schauen sollte. Auch US-Lohnstückkosten und Produktivität sind ein Blick wert. Zugleich werden sich die Blicke aber auf den US-Arbeitsmarktbericht morgen richten.

Renten3Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Handelstag starten. Den Ton werden sowohl die EZB als auch bereits der US-Arbeitsmarktbericht vorgeben, so dass die Marktakteure erst einmal eine abwartende Haltung einnehmen dürften. Der Bund Future dürfte zwischen 158,20 und 159,40 notieren. Die Bondemissionen von Spanien und Frankreich werden sich problemlos zu rekordverdächtig niedrigen Sätzen platzieren lassen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,06 und 2,20% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben