Rentenmarktbericht 26. September: GfK-Konsumklima, US-BIP, Verbraucherdaten USA, EU

Die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland trübt sich angesichts der weltweiten Krisenherde deutlich ein. In der Folge sank der Konsumklima-Index des GfK-Instituts das zweite Mal in Folge im Oktober um 0,3 auf 8,3 Punkte – der tiefste Stand seit Februar 2014. Der erneute Rückgang der Kauflaune sei in Anbetracht der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten Ausdruck der Verunsicherung der Verbraucher – sie blicken zunehmend skeptischer auf die Konjunktur und ihre künftigen Finanzen. Sollte sich die Lage verschärfen, könnte der private Konsum seine Rolle als wichtige Stütze der heimischen Konjunktur verlieren, warnten die Nürnberger Konsumforscher.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land        Indikator                                                     Periode        Schätzung       Letzter
8:00         GE           GfK Konsumklima                                           Okt.                 8,5                 8,6
8:00         GE           Importpreisindex                                            Aug.            -0,2 / -2         -0,4 / -1,7
10:00       IT             Geschäftsklimaindex                                      Sep.               95,3               95,7
14:30       US           US-BIP (Q/Q, annualisiert, in %)                       Q2                 4,6                 4,2
14:30       US           Privater Konsum (Q/Q, annualisiert, in %)      Q2                 2,9                 2,5
14:30       US           BIP-Deflator (Q/Q, annualisiert, in %)              Q2                 2,1                  2,1
15:55       US           Verbrauchervertrauen Uni Michigan            Sep.               84,8                84,6
…              IT            6 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Erwartungen an die EZB nehmen zu

• US-Daten im Fokus

Marktkommentar
Die US-Konjunkturdaten fielen gestern mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen aus. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter gingen im Monatsvergleich zwar sehr deutlich zurück, was vor allem dem erheblichen Anstieg im Vormonat aufgrund von Flugzeugbestellungen nach einer Leitmesse für dieses Segment geschuldet ist. Ex Transport stiegen die Auftragseingänge ordentlich an.

Außerdem sorgte Mario Draghi gewollt oder ungewollt dafür, dass sich der Druck auf die EZB erhöhte, doch sehr bald ein „echtes“ QE-Programm in Form von Staatsanleihekäufen aufzulegen. Ob das tatsächlich bereits auf der Tagung des EZB-Rats in der kommenden Woche beschlossen wird, darf jedoch bezweifelt werden. Dort wird man vermutlich sehr intensiv darüber sprechen, warum man sich bei der Inanspruchnahme des TLTRO so verschätzt hat. Auch wenn es die EZB nicht recht zugeben mag, die geringe Inanspruchnahme dürfte sie wie viele Marktteilnehmer ebenfalls überrascht haben. Nun hofft man auf den Dezember, in dem die nächste TLTRO-Operation durchgeführt wird.

Zudem sollte man heute einmal schauen, wie groß das Volumen aus den Langfristtendern ausfällt, das die Banken an die EZB zurückgegeben haben. So richtig scheint die Operation „Bilanzausweitung“ jedenfalls nicht zu funktionieren. Dennoch, ganz unerfolgreich sind die Maßnahmen zumindest im Hinblick auf die Währungsentwicklung nicht. Die Abwertung des EUR gegen den USD setzt sich fort. Allein da könnte über die in USD abgerechneten Rohstoffimporte in den Euroraum durchaus für eine kleine Beschleunigung der Teuerungsentwicklung sorgen.

Heute dürften erneut Konjunkturdaten im Fokus stehen. Einschließlich dem GfK-Indikator wird es aus dem Euroraum kaum gute Nachrichten geben. Die Indikatoren, die die Stimmung der Konsumenten in Italien und Frankreich messen, dürften enttäuschen. Das wäre angesichts der desolaten Lage in beiden Ländern kaum verwunderlich. Aus den USA kann es dagegen die eine oder andere positive Überraschung geben. Insbesondere der endgültige Wert des Indikators der Uni Michigan könnte deutlicher zugelegt haben, als es erwartet wird. Die nächste Schätzung für das US-BIP wird nur dann Einfluss auf das Markgeschehen nehmen, wenn der Wert unter der letzten Schätzung oder über 5% liegen sollte. Beides ist jedoch unwahrscheinlich.

Renten2Der Bund Future sollte mit den Vorgaben aus Asien gut behauptet in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürften die Konjunkturdaten die Richtung vorgeben. Die Emission der italienischen Geldmarktpapiere wird keinen Einfluss auf das Geschehen haben. Gegen Abend dürfte es dann zu Gewinnmitnahmen kommen. Insgesamt sollte sich der Bund Future zwischen 148,80 und 149,90 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,45 und 2,57% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben