Rentenmarktbericht 23. März: Konjunkturdaten voraus, griechisches Krisentreffen in Berlin

Auch wenn die neue Woche konjunkturdatenseitig noch relativ ruhig startet, steht in den kommenden Tagen erneut eine Flut an relevanten Wirtschaftsdaten an. Im Fokus bleibt unterdessen die Krise in Griechenland. So trifft der griechische Premier Alexis Tsipras bei seinem heutigen Besuch in Deutschland am Abend mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Bei dem Treffen will Tsipras der Kanzlerin die Details seiner Reformliste vorstellen, die die beiden auf dem EU-Gipfel in der Nacht zum Freitag vereinbart hatten.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                                     Periode        Schätzung       Letzter

15:00       US           Verkäufe bestehender Häuser (in Mio.)        Feb.               4,92                4,82
                US           Fed-Redner: Mester, Fisher
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Preisdaten aus den USA eher noch gedämpft – unterliegender Preistrend aber aufwärts gerichtet

• Einkaufsmanagerindizes für Europa vermutlich weiter aufwärts
• Ifo-Indizes für Deutschland mit Nachholpotential
• ruhiger Wochenauftakt mit Fokus auf Griechenland

Marktkommentar
Die kommende Woche wird eine Vielzahl von Datenpunkten bringen. Morgen gibt es zunächst Aufschluss über den weiteren Verlauf der Konjunktur in Europa. Wir gehen davon aus, dass die Einkaufsmanagerindizes für März eine weitere Verbesserung aufweisen werden. Wir teilen hier die Markterwartung, dass sowohl der Index der Dienstleister als auch für die Industrie sich weiter befestigen werden. Den Hintergrund bilden hier die geringeren Ölpreise und die markante Abwertung des Euro in Verbindung mit den Rekordniedrigzinsen.

Am Dienstag werden ebenfalls Daten zu den Verbraucherpreisen in den USA gemeldet. Zu erwarten ist, dass die Inflationsrate im Februar erneut negativ ist. Dies geht in den USA aber primär auf schwächere Energiepreise zurück. Der unterliegende Preistrend in den USA wird klar durch den sich festigenden Arbeitsmarkt determiniert. Hier sehen wir deutliche Anzeichen von einem sich festigenden Inflationsbild. Gleichwohl bleibt auch die Kernrate zunächst durch die wechselkursbedingt niedrigeren Importpreise gedämpft.

Renten2Am Mittwoch werden dann die nächsten Ifo-Zahlen gemeldet. Die deutsche Konjunktur wird sich mehr und mehr von der Entwicklung in Europa abkoppeln können: Prägend für die positive Grundtendenz in Gesamtdeutschland war und ist die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt in Form zunehmender Arbeitsvolumina und sinkender Arbeitslosenquoten. Der private Verbrauch dürfte weiter stimulierend wirken, da er durch eine spürbare Zunahme der Einkommen und eine durch den Ölpreisverfall bedingte höhere Kaufkraft gestützt wird. Gerade die deutsche Wirtschaft profitiert in besonderem Maße von der scharfen Abwertung des Euro, die der ohnehin hohen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft schlagartig einen enormen Schub verleiht. Angesichts günstiger Finanzierungsbedingungen und einer Zunahme der Auftriebskräfte dürfte eine Belebung der Investitionstätigkeit auch hierzulande die konjunkturelle Dynamik stützen. Wir gehen daher davon aus, dass das deutsche Ifo-Geschäftsklima nun im März weiter aufholt und stärker zulegen kann.

Renten3Die Datenwoche startet heute ruhig – die Märkte haben die morgigen Einkaufsmanagerindizes bereits im Visier. Die Sorge um Griechenland sollte die Risikofreude zu Wochenbeginn allerdings grundsätzlich im Zaume halten. Heute dürften die Märkte daher seitwärts tendieren. Wir gehen daher für den Bund Future im Kern von einem Range-Trading aus. Konkret erwarten wir im Tagesverlauf eine Handelsspanne für den Bund Future zwischen 158,30 und 159,30. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 1,87 und 1,97% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben