Rentenmarktbericht 2. März: Einkaufsmanagerindizes EU, Konjunktur- & Preisdaten USA

Vor dem Wochenende stimmte der Bundestag für eine Verlängerung des Stützungsprogramms für Griechenland. Aber Ruhe kehrte trotzdem nicht ein, denn die Griechen fordern trotz eines ersten Einlenkens nach wie vor die Restrukturierung offener Schulden. Heute startet zudem das QE-Programm der EZB. Geplant ist der Aufkauf von Staatsanleihen im monatlichen Umfang von 60 Mrd. EUR. Bis mindestens Ende September 2016 werden damit mehr als 1 Billion EUR in die Finanzmärkte gepumpt. Der größte Teil der Gelder, etwa ein Viertel, dürfte auf deutsche Bundesanleihen entfallen. Weitere Details zum Ankaufprogramm, das in erster Linie die Inflation anheizen soll, erhoffen sich Marktteilnehmer von der Tagung des EZB-Rats am kommenden Donnerstag.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                           Periode       Schätzung       Letzter

9:45         IT            PMI verarbeitendes Gewerbe              Feb.               50,1                49,9
9:50         FR           PMI verarbeitendes Gewerbe              Feb.               47,7                47,7
9:55         GE           PMI verarbeitendes Gewerbe              Feb.               50,9               50,9
10:00       EC           PMI verarbeitendes Gewerbe              Feb.               51,1                51,1
11:00       EC           CPI-Schätzung                                       Feb.               -0,5                 -0,6
11:00       EC           Arbeitslosenrate                                   Jan.                11,4                11,4
14:30       US           Persönliche Einkommen (M/M, in %)   Jan.                0,4                  0,3
14:30       US           Persönliche Ausgaben (M/M, in %)      Jan.               -0,1                 -0,3
14:30       US           PCE Deflator (J/J, in %)                           Jan.                0,2                  0,7
14:30       US           PCE Deflator Kernrate (M/M / J/J, in %) Jan.           0,1 / 1,3          0,0 / 1,3
16:00       US           ISM-Index verarbeitendes Gewerbe     Feb.               53                 53,5
16:00       US           Bauausgaben (M/M, in %)                     Jan.                0,3                 0,4
                NE           3/5 M Schätze
                FR            3/5/12 M Schätze
                US            Fed-Redner: Plosser
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Länderparlamente stimmten der Verlängerung des Stützungsprogramms für Griechenland zu

• Konjunkturdaten und EZB im Fokus

Marktkommentar
Am Freitag stimmte der Bundestag mit breiter Mehrheit für eine Verlängerung des Stützungsprogramms für Griechenland. Wer davon ausging, dass an dieser Front zumindest für ein paar Tage Ruhe einkehrt, wurde bereits am Freitag eines Besseren belehrt. Erneut wurde aus Griechenland eine Restrukturierung der vorhandenen Schulden gefordert, was einem Schuldenschnitt mehr oder weniger gleich kommt. Zudem wurde von griechischen Regierungsvertretern darauf hingewiesen, dass die Zahlung demnächst fälliger Zins- und Tilgungsleistungen gefährdet sei. Im laufenden Monat müssen IWF-Kredite zurückgezahlt werden. Außerdem will der griechische Finanzminister über die im Sommer fällig werdenden Anleihen verhandeln, die von der EZB gehalten werden. Ob sich die griechische Regierung an die weiteren Vereinbarungen hält, bleibt erst einmal abzuwarten.

Der Fokus der Marktakteure dürfte sich zu Wochenbeginn verstärkt auf Konjunkturdaten richten. Diejenigen aus den USA fielen am Freitag insgesamt durchwachsen aus. So wurde das BIP-Wachstum für Q4/2014 leicht nach unten revidiert, was aber nicht unerwartet kam. Der Chicagoer PMI enttäuschte etwas. Dafür übertraf der Stimmungsindikator der Uni Michigan die Prognose. Zudem scheinen sich derzeit diverse Fed-Vertreter zu bemühen, die Marktteilnehmer auf die erste Leitzinserhöhung vorzubereiten, ohne jedoch konkret zu werden. Daher dürften die US-Notenbanker wieder unter besonderer Beobachtung stehen.

Renten2Am Wochenende hat die chinesische Notenbank die Leitzinsen gesenkt, um zum einen von dem günstigen Preisumfeld Gebrauch zu machen und zum anderen einen Impuls an die etwas lahmende Wirtschaft zu geben. Immerhin hat der HSBC Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe etwas stärker zugelegt, als es erwartet wurde.

Die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für die Länder des Euroraums dürften bestätigen, dass es hierzulande langsam bergauf mit der Wirtschaft geht. Die Verbraucherpreise sind weiterhin rückläufig, und die Arbeitslosenquote bleibt vorerst hoch.

Renten3Am Nachmittag werden die persönlichen Einkommen und Ausgaben hinsichtlich der künftigen Konsumlust der US-Amerikaner analysiert. Zudem ist insbesondere die Kernrate des PCE-Deflators zu beachten. Hier wird es erneut keine Zeichen für deflationäre Tendenzen geben. Zu guter letzt könnte der ISM für das verarbeitende Gewerbe positiv überraschen. Die EZB dürfte im Laufe der Woche (vermutlich Donnerstag) weitere Details zum QE-Programm bekannt geben. Der Bund Future dürfte wenig verändert in den März starten und zwischen 159 und 160,20 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,93 und 2,07% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben