Rentenmarktbericht 17. September: Verbraucherpreise, FOMC-Tagung, Referendum in Schottland

Neben anstehenden Konjunkturdaten u.a. zur Entwicklung der Verbraucherpreise dies- und jenseits des Atlantiks warten Marktakteure heute gespannt auf die Erläuterungen der Fed zur Einschätzung der Lage der US-Wirtschaft und zu ihrem weiteren geldpolitischen Kurs. Eine entsprechende Presseerklärung der Fed-Chefin Janet Yellen ist für heute Abend nach dem Ende der Fed-Sitzung geplant. Unterdessen wirft das morgige Referendum zur möglichen Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien bereits seine Schatten voraus: In den Umfragen haben die Befürworter der Abspaltung in den vergangenen Monaten kräftig aufgeholt, der Ausgang der Wahl scheint aber noch völlig offen.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land       Indikator                                                     Periode       Schätzung       Letzter
10:00       IT             Handelsbilanz (in Mio. EUR)                         Jun.                k.A.              3676
11:00       EC           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)       Sep.            0,1 / 0,3        0,1 / 0,3
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)                37. KW              k.A.               -7,2
14:30       US           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)       Mai              0 / 1,9           0,1 / 2
14:30       US           CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                         Aug.           0,2 / 1,9         0,1 / 1,9
14:30       US           Leistungsbilanz (in Mrd. USD)                       Jun.             -113,4           -111,16
16:00       US           NAHB Housing Market Index                         Sep.               56                  55
20:00       US           FOMC Zinsentscheidung (Target Rate, in %)                     0,25               0,25
…             GE           2016 Bonds
…             PO           3/12 M Schätze
…             US           Fed-Redner: Yellen
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Wie ändern die Fed-Vertreter die Stellungnahme nach Ende der Tagung des FOMC?

• TLTRO und Referendum in Schottland werfen ihre Schatten voraus

Marktkommentar
Aus Europa gab es die erwatungsgemäß schlechten Nachrichten für die konjunkturellen Aussichten: Die Erwartungskomponente des ZEW-Indikators brach ein. Die Marktteilnehmer erwarten also nichts Gutes von der Konjunktur im Euroraum, obwohl die EZB den Leitzins gesenkt hat und zu weiteren unorthodoxen geldpolitischen Maßnahmen greift. In diesem Zusammenhang darf man gespannt sein, wie der TLTRO ankommen wird. Genaueres wird man dazu morgen erfahren. Allerdings steht dieses Thema heute eindeutig im Hintergrund. Schließlich tagt heute das FOMC. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Fed-Vertreter eine geänderte Antwort auf die Frage geben, wie sie die Welt sehen. Die neuen Projektionen für Wachstum und Teuerungsentwicklung dürften vielleicht etwas zurückgenommen worden sein, um das Beibehalten des aktuellen Leitzinsniveaus bis deutlich in das kommende Jahr rechtfertigen zu können. Gleichzeitig dürften die Erklärung und die anschließende Pressekonferenz der Fed-Chefin bereits im Zeichen der weiteren Vorbereitung der Leitzinswende stehen. Das QE-Volumen wird sowieso planmäßig reduziert. Ob es konkrete Aussagen geben wird, wie der weitere Ablauf der Anpassung der Geldpolitik, z.B. der künftige Umgang mit Zins- und Tilgungszahlungen aus dem vorhandenen Portfolio, sich gestalten wird, ist zu bezweifeln.

Da man außerdem einmal mehr keine Hinweise auf den konkreten Zeitplan der Fed für die Änderung der Geldpolitik erhalten wird, dürften die Märkte mit Verunsicherung reagieren. Kursverluste am Abend dürften die Folge sein. Ganz einfach ist die Situation für die Fed-Chefin sowieso nicht, denn nach wie vor wird sie auf die schwache Qualität des Aufschwungs am Arbeitsmarkt hinweisen, obwohl die übrigen Indikatoren ein durchaus optimistisches Bild zur Konjunktur zeichnen. Zu Gute kommt den Notenbankern, dass die Preisentwicklung in etwa auf dem Niveau verläuft, das sie sich vorstellen. Die Verbraucherpreisentwicklung sollte das heute bestätigen.

Allerdings richten sich die Blicke der Marktakteure bereits auf die Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands. Der Ausgang bleibt weiterhin offen, so dass auch das für Verunsicherung sorgt und dadurch eher Bunds und Treasuries gesucht sein sollten.

Renten2neuDer Bund Future dürfte aufgrund der Vorgaben aus dem asiatischen Handel etwas leichter in den Handelstag starten. Die Platzierung der deutschen 2016er Bonds mit negativen Renditen dürfte zwar eine Herausforderung werden. Allerdings sollte der Markt dadurch nicht unter Druck geraten. Eine erneute Unterdeckung bei dieser Emission ist jedoch wahrscheinlich. Die portugiesischen Schätze dagegen werden auf eine sehr gute Nachfrage treffen. Der Bund Future solle sich zwischen 147,65 und 148,70 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,52 und 2,65% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben