Rentenmarktbericht 17. Juni: ZEW, US-Preis- & Baudaten, Irak, Ukraine

Mit dem ZEW-Index, US-Konsumentenpreisen sowie den Daten über die Baubeginne und -genehmigungen in den USA stehen heute wichtige Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Der ZEW-Index für Deutschland gab am Vormittag unerwartet (stark) nach. So fiel das Barometer zur Messung der Konjunktureinschätzung von 33,1 Punkte im Mai auf aktuell 29,8. Beobachter hatten zuvor noch mit einem Anstieg auf 35 Punkte gerechnet.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land        Indikator                                                     Periode          Schätzung          Letzter
10:00       IT            Handelsbilanz (in Mio. EUR)                         Apr.                   3700                  3873
11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                           Jun.                   35                      33,1
11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                           Jun.                    k.A.                   55,2
14:30       US           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)      Mai                  0,2 / 2                0,26 / 2
14:30       US           CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                        Mai                  0,2 / 1,9             0,24 / 1,8
14:30       US           Baubeginne (in Tsd.)                                     Mai                   1030                  1072
14:30       US           Baugenehmigungen (in Tsd.)                       Mai                   1050                  1059
…             SP           6/12M Schätze
…             GR           3 M Schätze
…             BE           3/12 M Schätze
…             EC           EZB-Redner: Nowotny
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• IWF senkt Wachstumsprognose für die USA wegen des schwachen Q1/2014 auf 2%

• FOMC-Tagung wirft Schatten voraus

Marktkommentar
Die US-Konjunkturdaten fielen zur Abwechslung einmal ganz erfreulich aus. Gerade die Daten zur Industrieproduktion sind hervorzuheben, denn immerhin wurde der Vormonatswert kräftig nach oben korrigiert, ohne dass es negative Auswirkungen auf den jüngsten Monat hatte. Außerdem wurden gestern die Ergebnisse der sogenannten Level IV Konsultationen des IWF zu den USA veröffentlicht. Das schwache erste Quartal 2014 führte dazu, dass der IWF seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 2,8 auf 2% senkte. Als Hemmnisse machte der IWF die vergleichsweise geringe Partizipationsrate, das Fehlen von Vollbeschäftigung – nach IWF-Prognose wird das Erreichen bis 2017 dauern – sowie geringe Produktivitätssteigerungen aus.

Gerade die Aussagen zur Beschäftigung dürfte die Diskussion innerhalb der Fed befeuern, was nun der richtige geldpolitische Kurs ist. Dementsprechend kam die Veröffentlichung des Berichts gerade recht. Schließlich beginnt heute Nachmittag die zweitägige FOMC-Tagung. Dass das Tapering mit der Reduzierung des QE-Volumens um weitere 10 Mrd. USD fortgesetzt wird, ist dabei ausgemachte Sache. Die einzelnen Notenbanker werden sich aber zugleich über ihre jeweiligen Erwartungen an den künftigen geldpolitischen Kurs und damit auch die erste Leitzinserhöhung austauschen und diese Erwartungen offen legen. Nach den Diskussionen und Wortbeiträgen der vergangenen Wochen herrscht dazu alles andere als Einigkeit. Die IWF-Aussagen dürften daher Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die für ein noch länger anhaltendes Niedrigzinsumfeld (vielleicht bis 2017?) zu haben sind.

Zugleich werden die Fed-Vertreter wahrscheinlich auch über die Höhe eines angemessenen Leitzinses bei Vollbeschäftigung sowie bei Erreichen ihres Inflationsziels diskutieren. Bisher lag die Marke bei 4%. Fangen die Notenbanker an, diese Marke nach unten zu verschieben, wäre das jedoch als Eingeständnis zu werten, dass sich die wirtschaftliche Dynamik der USA insgesamt langfristig verlangsamen würde und dass die vergangenen zehn Jahre eher als „new normal“ einzustufen wären. So etwas dürfte einigen Marktteilnehmern überhaupt nicht gefallen.

Heute Morgen wurde erst einmal auf den ZEW geschaut, der im Juni für Deutschland schwächer ausfiel als im Vorfeld erwartet. Allerdings sollte man ihm nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Die US-Konsumentenpreise sind am Nachmittag ebenso zu beachten wie Baubeginne und -genehmigungen. Eine klare Richtung werden sie den Zinsmärkten nicht geben können.

Renten2Die Geldmarktoperationen von Spanien, Griechenland und Belgien werden reibungslos verlaufen. Der Bund Future dürfte insgesamt behauptet in den Tag starten und durch die geopolitischen Risiken gut unterstützt sein. Im Tagesverlauf sollte er zwischen 145,25 und 146,20 pendeln. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,52 und 2,64% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben