Rentenmarktbericht 15. April: Wirtschaftsdaten EU & USA, Ukraine-Konflikt, Fed

Der Ukraine-Konflikt erhitzt nach wie vor die Gemüter: Ein Telefonat zwischen dem US-Präsidenten Barack Obama und dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin lief ins Leere. Der ukrainische Interimspräsident Turtschinow sorgte derweil für Irritationen: Erst drohte er den prorussischen Separatisten mit einem Ultimatum, das dann wirkungslos auslief, dann bot er den Aktivisten eine Volksabstimmung über eine Föderalisierung des Landes an. Von konjunktureller Seite heute im Fokus: der ZEW-Index und die Entwicklung mehrerer Preisindizes in den USA.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit         Land     Indikator                                                           Periode      Schätzung       Letzter
11:00       GE         ZEW Konjunkturerwartung                                Apr.            45                     46,6

11:00       EC         ZEW Konjunkturerwartung                                Apr.             k.A.                   61,5
11:00       EC         Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                              Feb.            10                     863,5
14:30       US         Empire Manufacturing Index                             Apr.            8                       5,61
14:30       US         Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)            Mrz.            0,1 / 1,4            0,1 / 1,1
14:30       US         CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                              Mrz.            0,1 / 1,6            0,12 / 1,6
15:00       US         Nettowertpapierabsatz im Ausl. (in Mrd. USD) Feb.            30                     7,294
16:00       US         NAHB Housing Market Index                              Apr.            49                     47
…             GR         3 M Schätze
…             BE          3/12 M Schätze
…             US          Fed-Redner: Plosser, Yellen, Lockhart, Rosengren

Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Impulse von den US-Notenbankern?

• US-Wirtschaft auf Kurs

Marktkommentar
Die Wirtschaft in den USA scheint sich sukzessive von den Wintereinbrüchen der letzten Monate zu erholen, so dass die schwächeren Daten aus dieser Zeit tatsächlich auf das Wetter zurückzuführen waren. Die Konsumenten zeigten sich im März jedenfalls in Kauflaune: Die Einzelhandelsumsätze zogen deutlicher an, als es erwartet wurde. Dementsprechend dürfte der US-Konsum wieder Tritt fassen. Darauf deutete ja bereits der Indikator der Uni Michigan vom vergangenen Freitag hin. Im Laufe des Tages dürften die US-Verbraucherpreise Beachtung finden, da die Deflationsdebatte in den USA auch noch nicht ganz vorbei ist. Allerdings hat sie aufgrund der deutlich erkennbaren Konjunkturerholung weniger Gewicht als bspw. in Europa. Dazu äußern sich im weiteren Tagesverlauf noch zahlreiche US-Notenbanker, u.a. Janet Yellen. Ob das mehr Klarheit zum künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank bringen wird, wann bspw. mit einer ersten Zinserhöhung zu rechnen ist, darf getrost bezweifelt werden. Die Meinungen dazu werden unterschiedlich sein. Allerdings wird am Tapering niemand rütteln. Wahrscheinlich werden sogar einige Stimmen eine stärkere Reduzierung ins Spiel bringen.

In Europa wird man heute auf den ZEW-Indikator blicken. Hier ist eine negative Überraschung durchaus wahrscheinlich. Schließlich fiel der Erhebungszeitraum gerade in die Zeitspanne, in der sich die Krim-Krise zuspitzte. Das sollte nicht ohne Wirkung geblieben sein.

Die Probleme zwischen der Ukraine und Russland werden die Investoren ebenfalls bewegen. Ein Gespräch zwischen den US- und dem russischen Präsidenten hat dem Vernehmen nach keine Ergebnisse gebracht. Zugleich sind weitere Sanktionen ins Spiel gebracht worden. Mit deren in Kraft setzen wird sich der Westen noch etwas Zeit lassen. Wahrscheinlich werden die Ergebnisse des Gesprächs in Genf am Donnerstag abgewartet. Gibt es dann nichts Greifbares, das zur Entspannung beitragen kann, dürfte es die nächste Sanktionsrunde geben, und Russland wird darauf reagieren.

Außerdem werden sich die Investoren mit den Aussagen der europäischen Notenbanker zu der Gestaltung eines QE-Programms sowie zur Währungsentwicklung auseinandersetzen. Es ist durchaus denkbar, dass die Marktteilnehmer die Äußerungen von Mario Draghi hinsichtlich der Stärke des Euro und damit verbundener Interventionsmöglichkeiten einmal testen wollen.

Renten2Die Primärmarkttransaktionen spielen keine Rolle; für die griechischen und belgischen Geldmarktpapiere dürften sich problemlos Käufer finden lassen. Man darf überdies gespannt sein, ob sich Griechenland demnächst noch einmal an den Kapitalmarkt traut, um das Renditenniveau langfristig zu sichern. Der Bund Future dürfte in etwa auf seinem Vortagsschluss in den Handelstag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er zwischen 143,35 und 144,30 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,60 und 2,72% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben