Rentenmarktbericht 12. September: US-Einzelhandelsdaten & Verbrauchervertrauen, EU-Sanktionen gegen Russland

Vor dem Wochenende stehen noch einmal bedeutende Wirtschaftsdaten zum US-Einzelhandel und der Stimmung der US-Konsumenten zur Veröffentlichung an. Zugleich warten die Marktakteure auf die Reaktion Russlands, nachdem die EU die für heute angekündigten zusätzlichen Sanktionen gegen Moskau in Kraft gesetzt hat. Aus Moskau wurde bereits mit empfindlichen Gegenmaßnahmen als Antwort auf zusätzliche Maßnahmen gedroht.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land       Indikator                                                        Periode        Schätzung        Letzter
10:00       IT             Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)               Jul.             -0,2 / k.A.         0,9 / 0,4
11:00       EC           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)                Jul.              0,7 / 1,4           -0,3 / 0
14:30       US           Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)                 Aug.                 0,6                    0
14:30       US           Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)  Aug.                 0,3                   0,1
14:30       US           Importpreisindex (M/M / J/J, in %)                    Aug.            -1 / -0,6          -0,2 / 0,8
15:55       US           Verbrauchervertrauen Uni Michigan              Sep.                83,3                82,5
16:00       US           Lagerbestände (M/M, in %)                               Jul.                  0,4                  0,4
…             EC           EZB-Redner: Weidmann
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• FOMC-Tagung wirft ihre Schatten voraus

• Zusätzliche Sanktionen der EU gegen Russland treten in Kraft

Marktkommentar
Zum Ende der Woche werden dann doch noch einige bedeutende Konjunkturdaten veröffentlicht. Sie kommen mit den US-Einzelhandelsumsätzen und dem Stimmungsindikator der Uni Michigan allesamt aus den USA. Bei beiden Daten sind positive Überraschungen wahrscheinlich, da die Konsumenten von der Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie den Effekten steigender Aktienkurse sowie Immobilienpreise profitieren dürften. Dadurch dürfte die Debatte über das Vorziehen der Leitzinswende durchaus neue Nahrung erhalten. Außerdem hat eine Arbeitsgruppe der Fed eine Studie vorgestellt, nach der ein großer Teil des Rückgangs der Partizipationsquote nach der Finanzkrise auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sei. In der Studie wird davon ausgegangen, dass die Partizipationsquote auch künftig trotz einer Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt durch Wirtschaftswachstum unterdurchschnittlich ausfallen werde. Dementsprechend warten die Marktteilnehmer nun auf die Ergebnisse der in der nächsten Woche stattfindenden Tagung des FOMC.

Die europäische Industrieproduktion dürfte am Vormittag ebenfalls etwas Beachtung finden, da man daraus ablesen kann, wie dieser Sektor in das dritte Quartal gestartet ist. Zugleich werden die Marktakteure auf die Reaktion Russlands warten, denn heute werden die zusätzlichen Sanktionen der EU gegen Moskau in Kraft gesetzt werden. Aus Moskau wurde bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht, so dass diese nicht lange auf sich warten lassen werden. Im Gespräch sind neben Überflugverboten vor allem Einfuhrbeschränkungen für Automobile.

Weder der EZB-Monatsbericht noch die Aussagen von Mario Draghi boten neue Informationen. Draghi machte gestern Abend in Mailand jedoch deutlich, dass nun die einzelnen Euroländer gefordert sind, das Wachstum anzukurbeln. Neben Investitionen seien dazu auch Strukturreformen und fiskalische Disziplin notwendig. Woher die Mittel für Investitionen kommen sollen, ist aber nicht klar. Die EU-Kommission will dazu einen Topf bereit stellen. Doch auch hier ist die Finanzierungsfrage scheinbar nicht geklärt.

Renten2Vor allem die US-Konjunkturdaten sollten dazu beitragen, Druck auf die Rentenkurse auszulösen. Durch die unklare Situation, wie Russland auf die Sanktionen der EU reagieren wird, dürften sich die Verluste aber in Grenzen halten. Der Bund Future dürfte heute Morgen dennoch schwächer in den letzten Handelstag der Woche starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 147,70 und 148,65 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,50 und 2,63% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben