Rentenmarktbericht 09.Februar: Arbeitsmarkt USA entwickelt sich positiv- Konfliktherde Ukraine und Griechenland bleiben bestehen

Die Arbeitsmarktentwicklung in den USA befindet sich auf einem guten Weg und übertrifft sogar die Erwartungen. Hingegen sind die Prozesse in der Ukraine nicht ohne weiteres vorhersehbar und bergen trotz Kompromissbereitschaft der Beteiligten einen Eskalationsherd für Europa. Auch der Verbleib von Griechenland in der Eurozone bleibt ein Gesprächsthema beim G-20 Gipfel.

 

Marktbericht

Die beste Nachricht am Freitag war eindeutig der US-Arbeitsmarktbericht. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen im Januar übertraf die Medianschätzung deutlich. Die Löhne stiegen im Monatsvergleich kräftig an, und auch die Jahresrate liegt wieder jenseits der 2%-Marke. Zudem wurde die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den Vormonaten erheblich nach oben korrigiert. Die Partizipationsrate nahm auf im historischen Vergleich zwar immer noch niedrige 62,9% zu. Dass die Arbeitslosenquote anstieg, ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass immer mehr Menschen wieder in das Arbeitsleben zurückwollen, die bislang resigniert hatten. Nun dürften sich die Erwartungen für den ersten Leitzinsschritt wieder nach vorne verschieben, wobei wir nach wie vor das Ende von Q2 2015 für den wahrscheinlichsten Termin erachten.

BG-02Über das Wochenende häuften sich dagegen die schlechten Nachrichten. Im Ukraine-Konflikt ist die positive Nachricht wohl, dass man wahrscheinlich wieder direkt miteinander reden wird. Ansonsten gibt es keine Fortschritte. Eine weitere Eskalation an der europäischen Ostgrenze ist durchaus immer noch wahrscheinlich. Die Regierungserklärung des griechischen Ministerpräsidenten vom Sonntagabend verheißt ebenfalls nichts Gutes für Griechenland. Nach den Gesprächen mit anderen europäischen Regierungsvertretern sowie der EZB wird zwar nicht mehr auf einen Schuldenschnitt beharrt. Das strikte Konsolidierungsprogramm soll aber aufgegeben werden. Weitere Vorgaben zur Haushaltskonsolidierung werden abgelehnt. In diesem Umfeld wird es schwer fallen, eine Anschlussvereinbarung an das am 28. Februar auslaufende Stützungsprogramm der europäischen Partner zu finden. Am Mittwoch muss die griechische Regierung für das außerordentliche ECOFIN-Treffen in Athen Vorschläge liefern, die es dann zu diskutieren gilt.

Dass die Partner es akzeptieren werden, dass es eine Brückenfinanzierung für wenige Monate ohne Gegenleistungen geben wird, ist nicht zu erwarten. Kompromissfähig auf Seiten der Unterstützer scheint am ehesten eine Verlängerung des aktuellen Programms zu sein, allerdings gegen Auflagen. Man darf gespannt sein, wie lange es noch dauern wird, bis Griechenland vor der Frage „pro“ oder „contra“ für den Verbleib im Euroraum stehen wird. Der Weg dorthin ist bereitet. Griechenland wird auf dem G20-Treffen ebenso ein wesentliches Thema sein wie die Wachstumsschwäche in Europa. Ob es jedoch über weiche Absichtserklärungen am Dienstag hinaus etwas Zählbares geben wird, darf bezweifelt werden. Von den Konjunkturdaten werden kaum Impulse ausgehen. Der Bund Future sollte wenig verändert in den Handelstag starten. Das kommende QE-Programm stützt, was man Freitag gut erkennen konnte.

Der Bund Future sollte sich zwischen 158 und 159 bewegen. Die Geldmarktemissionen aus Deutschland und Frankreich werden gut aufgenommen werden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,85 und 2,00% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben