Rena GmbH: Ratingabsturz auf nur noch CC

Euler Hermes: Rote Karte für Rena-Rating
© PantherMedia/Keattikorn Samarnggoon

Euler Hermes zeigt der Rena GmbH die Rote Karte und kassiert das erst im Dezember auf B reduzierte Unternehmensrating nochmals deutlich um drei Stufen – in nur etwa einem halben Jahr ein Downgrade-Absturz von insgesamt fünf Noten auf nur noch CC.

Die negativen Nachrichten um Rena reißen nicht ab: Wie die Ratingagentur Euler Hermes heute mitteilte, werde das erst im Dezember vorigen Jahres auf B reduzierte Corporate Rating nun nochmals um ganze drei Stufen auf nur noch CC gesenkt. Das Ratingurteil ist gleichbedeutend mit ungenügende Bonität, geringster Anlegerschutz“ oder „in akuter Gefahr eines Zahlungsverzuges“.

Euler Hermes begründet das neue Rating, dass infolge der Stellung eines Insolvenzantrages für die Tochtergesellschaften der SH+E Gruppe künftig erhebliche Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Vermögenspositionen erwartet werden, die zu einer Verschlechterung der Kapitalstruktur bei Rena führen. Des Weiteren heißt es im Bericht, dass nicht absehbar sei, wann im verbleibenden Bereich Maschinenbau ein ausreichend positives Cashflow- und Ertragsniveau erreicht werden wird. In diesem Zusammenhang bestehe die Gefahr, dass eventuelle Liquiditätsengpässe zukünftig nicht mehr extern refinanziert werden können.

In Anbetracht der aktuellen Situation und bis dato noch fehlender verlässlicher Daten zur künftigen Unternehmensentwicklung geht Euler Hermes von hohen Risiken für die Zahlungsfähigkeit der Rena GmbH aus und hält eine negative Entwicklung des Ratings für wahrscheinlich.

Am Mittwoch teilte der Anlagen- und Maschinenbauer mit, sich im Wege der Konzernrestrukturierung wieder auf seine Kernaktivitäten, das Angebot von Hightech-Maschinen für die Anwendungsbereiche Erneuerbare Energien, Medizintechnik sowie für die Leiterplatten- und Halbleiterindustrie, zu refokussieren. Für die Tochtergesellschaften der SH+E Gruppe strebt Rena eine separate Sanierung in der Insolvenz an. Der Ausflug von Rena in die Wasseraufbereitung ist damit gescheitert und „the wet processing company“ „trockengelegt“ – der Anfang vom Ende oder bereinigender Beginn einer Gesundungsphase? Mit deutlichen Verlusten in beiden ausstehenden Unternehmensanleihen fällte der Markt bereits ein erstes Urteil (zum Beitrag geht’s hier).

Kurs- und Chartverlauf der genannten Rena-Anleihen im Gesamtvolumen von knapp 78 Mio. EUR finden Sie hier. Beide Bonds verzeichnen zur Stunde leichte Kursaufschläge von +3% (2013/18) und +0,5% (2010/15). Prekär: Inzwischen ist Gläubigerschutz u.a. für die Töchter Stulz-Planaqua GmbH und Hager + Elsässer GmbH beantragt worden. Beide Gesellschaften treten als Garanten für laufende Zins- und Tilgungsleistungen der im Sommer 2013 begebenen 8,25%-Rena-II-Anleihe (2013/18) auf.

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