MT-Energie nach schlechten Zahlen und angekündigtem Wechsel an der Spitze Tagesverlierer: Wie geht es mit der Anleihe weiter?

MT Energie
MT-Energie GmbH

MT-Energie, ein Zevener Entwickler und Anbieter von Biogasanlagen, kann für das erste Halbjahr 2013 nur eine rückläufige Geschäftsentwicklung vorweisen. Die Geschäftsführung wird neu aufgestellt. Auch einen Covenant-Bruch zu Ende des Jahres schließt das Unternehmen nicht aus. Schuld seien vor allem die Auswirkungen der EEG-Novelle vom Frühjahr 2012.

Der vorläufige Umsatz der MT-Energie-Gruppe auf Konzernbasis lag bei 16,8 Mio. EUR, im Vorjahreszeitraum waren es noch 42,5 Mio. EUR. Das EBIT lag mit 16,1 Mio. EUR im Minus, das Konzernergebnis nach Steuern erreichte -19,8 Mio. EUR. Damit wurde das bereits negative Vorjahresergebnis um knapp weitere 8 Mio. EUR verschlechtert (damals: -12 Mio. EUR).

Im Halbjahresergebnis enthalten sind jedoch einmalige Sonderaufwendungen in Höhe von 8,8 Mio. EUR, u.a. für Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen und Risiken. Auch weist das Unternehmen darauf hin, dass das Projektgeschäft beim Bau von Biogasanlagen stark saisonal geprägt sei.

Dementsprechend erwartet MT-Energie eine bessere Geschäftsentwicklung für das zweite Halbjahr 2013. Der Jahresumsatz wird auf 126 Mio. EUR geschätzt, das operative Ergebnis dürfte bei -8 Mio. EUR vor einmaligen Sonderaufwendungen liegen. Beim Konzernergebnis nach Steuern gehen die Zevener von rund -13 Mio. EUR aus.

Die finanzielle Bredouille geht angeblich so weit, dass das Unternehmen auch einen Covenant-Bruch der im April 2012 begebenen Mittelstandsanleihe nicht ausschließt. Der Bond mit Laufzeit bis 2017 wird im Mittelstandsmarkt der Börse Düsseldorf gehandelt und ist mit 8,25% verzinst. Nach der Halbjahresmeldung stürzte der Kurs um über 30 Prozentpunkte auf aktuell 63% ab (Infos zur Anleihe: hier).

Als Konsequenz möchte das Unternehmen starke Einsparungen v.a. durch Personalabbau vornehmen und die Geschäftsleitung neu aufstellen. Diese soll künftig nur noch aus drei Personen bestehen, CEO und Sprecher der Geschäftsführung wird zum 1. Oktober Markus Niedermayer. Im Fokus soll das Kerngeschäft in Europa stehen, das Engagement in Kanada und den USA wird auf ein Mindestmaß reduziert.

Als Grund für den Umsatzrückgang nennt das Unternehmen die sinkende Nachfrage in Deutschland im Zuge der EEG-Novelle vom Frühjahr 2012. Auch das Auslandsgeschäft habe die Verluste nicht ausgleichen können.

MT-Energie zählt sich zu den führenden Anlagenbauern und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Biogas. Das Unternehmen hat bislang ca. 600 Anlagen fertiggestellt, davon 45 in Italien.