Mittelstandsanleihen: Die Zukunft für kleine und mittlere Unternehmen am Kapitalmarkt: Scale – ein Kommentar von Ralf Meinerzag, Steubing

Die EU indes fordert einen leichteren Zugang von KMUs zum Kapitalmarkt. Im Klartext heißt dies weniger Regelwerk. So wie „Scale“ aufgebaut ist, reicht das neue Segment als Wachstumsmarkt nicht aus. Hoffentlich sehen wir in den nächsten Jahren nicht eine Rolle rückwärts und es wird noch ein Segment unterhalb von „Scale“ gegründet, dessen Ansprüche an die Emittenten, Banken und Rechtsanwaltskanzleien wieder reduziert werden.

Schlussendlich haben wir zumindest bei den Mittelstandsanleihen eine Situation geschaffen, die Anleihen in zwei Kategorien aufteilt. Die guten Anleihen haben sich um eine Aufnahme in „Scale“ beworben und zeigen damit auf, dass diese Emittenten eine erhöhte Kommunikationspflicht Genüge tun wollen – aber was ist mit den anderen, die nicht bereit sind, diese Auflagen für ihre – teilweise auch kleinen – Anleihen zu erfüllen. Es darf nicht sein, dass diesen Unternehmen und damit verbunden den Anlegern Nachteile durch die Einführung von „Scale“ entstehen: Die Unternehmen, die sich nicht für „Scale“ entschieden haben, dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden – und Anleger nicht mit „willkürlichen“ Kursabschlägen bestraft.

Fondsmanager Ralf Meinerzag (r.) und Roger Bürgin

Fondsmanager Ralf Meinerzag (r.) und Roger Bürgin

Zusammenfassend denken wir, „Scale“ könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Bisher handelt es sich aber nur um einen kurzen Schrittwir hoffen, dass die Deutsche Börse mutig genug ist, einen langen Schritt zu machen und hier nicht nur „alter Wein in neuen Schläuchen“ präsentiert worden ist. Im Interesse aller aufrechten Emittenten und aller Anleger drücken wir der Deutsche Börse die Daumen.

20. März 2017

Pressekontakt: Klaus-Karl Becker +49 172 61 41 955, presse@steubing.com, www.germanmittelstandfund.de