MIFA: nach Downgrade abseits der Strecke

Feri lässt die Luft aus dem MIFA-Bond und stuft die Schuldverschreibung der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG deutlich von zuvor noch BBB- um sechs Notches auf jetzt nur noch B- (watch) herab – eine weitere Anpassung nicht ausgeschlossen.

Feri EuroRating Services begründete das Downgrade mit der verschlechterten finanziellen Situation bei MIFA, die eine Rücknahme der Umsatzprognosen erforderlich macht. Weiterhin sei ggf. mit einer angespannten Liquiditätssituation im Laufe des Jahres zu rechnen. Der Fahrradhersteller hatte Mitte März in einer Ad-hoc-Mitteilung überraschend einen Jahresfehlbetrag für 2013 von bis zu 15 Mio. EUR angekündigt und dabei das Auftreten von Fehlbuchungen eingeräumt. Im Zuge dessen könne es auch zu einem Bruch der in den Anleihebedingungen fixierten Financial Covenants gekommen sein (BondGuide berichtete).

Wie die Ratingagentur weiter informierte, konnten den Feri-Analysten angesichts einzuleitender Restrukturierungs- und laufender Aufklärungsmaßnahmen zu den Buchungsfehlern bislang nur begrenzt Informationen zur Verfügung gestellt werden. Das Downgrade basiere auf bisher geführten Gesprächen und gewonnenen Kenntnissen. Eine mögliche Beteiligung der indischen HERO Cycles an der Fahrradschmiede sowie daraus resultierende Effekte auf die Vermögens- und Kapitalausstattung bei MIFA blieben bei der Ratingneufestsetzung unberücksichtigt. Unterdessen wird das Rating – vorbehaltlich weiterer Informationen – bis zur Veröffentlichung der geprüften und testierten Jahresergebnisse 2013 auf der Feri-Überwachungsliste geführt.

Nach dem Bekanntwerden der Rating-Herabstufung geriet die 25 Mio. EUR große MIFA-Anleihe erneut unter die Räder im Frankfurter Entry Standard für Anleihen. Allein zur Stunde steht ein Tagesverlust von gut 15% zu Buche. Das 7,5%-Wertpapier (2013/18) geht folglich nur noch zu 50% um, nach noch 106%(!) Mitte März. Die im Prime Standard gelistete MIFA-Aktie dreht derzeit bei 3,55 EUR ihre Runden.

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