Manuela Tränkel, Mandura Asset Management: „Die Covenants von Enterprise Holdings II sind vorbildlich, gläubigerfreundlich und bieten ein hohes Maß an Sicherheit“

Die Zeichnungsfrist von Enterprise Holdings II läuft seit einigen Tagen. Ist die Anleihe auch für institutionelle Investoren attraktiv? Das kann Manuela Tränkel von Mandura Asset Management beantworten.

BondGuide: Frau Tränkel, Sie wurden im Vorjahr Siegerin beim Anleihenfinder Musterdepot Wettbewerb. Unter anderem hatten Sie auch erfolgreich in Anleihen der Enterprise Holdings investiert. Wie bewerten Sie die aktuelle Emission der neuen Anleihe 2015/20?
Tränkel: Enterprise Holdings in ein gut gemanagter und EU-reguliertes Versicherungsunternehmen. In den letzten Jahren hat die Enterprise Holdings die eigenen Ziele erreicht und geliefert, was versprochen wurde. Zudem hat das Management in den letzten beiden Jahren seine Hausaufgaben gemacht und die Basis für ertragreiches Wachstum gelegt, nicht zuletzt durch die neue Gesellschaft zur Schadensfallbearbeitung. Der Vorstand kommuniziert aktiv mit dem Kapitalmarkt und will durch die freiwillige Quartalsberichterstattung noch mehr Transparenz zeigen. Das sehe ich als positives Zeichen an den Kapitalmarkt.

BondGuide: Die neue Anleihe hat wieder einen Kupon von 7%. Hätte nicht auch ein niedrigerer Kupon gereicht?
Tränkel: Generell ist ein hoher Kupon für Investoren interessant, aber natürlich nur in Kombination mit einem passenden Risikoprofil. Das Creditreform-Anleiherating der neuen Anleihe liegt bei BBB+ und damit eine Stufe unter dem Rating der ersten Anleihe. Das ist aber aufgrund der zusätzlichen Verschuldung nachvollziehbar. Die Gesellschaft muss als regulierte Versicherung Kapital hinterlegen um zu wachsen. Zurzeit sind das 24% der Versicherungsprämien. Um das Geschäft um 100 Mio. GBP zu steigern, sind also 24 Mio. GBP notwendig.

BondGuide: Es rechnet sich also für Enterprise Holdings?
Tränkel: Finanziert über die Anleiheemission betragen die jährlichen Kosten dafür 24 mal 7%, also ca. 1,7 Mio. Die alternative Finanzierung über Rückversicherungsbeteiligungen, die sogenannte Quota Share, kostet jedoch 6 Mio. EUR pro Jahr. Insofern ist die Finanzierung über eine Anleihe um ein Vielfaches günstiger und damit für Enterprise sehr vorteilhaft.

BondGuide: Wie beurteilen Sie die Covenants der neuen Anleihe?
Tränkel: Die Covenants sind vorbildlich, sehr gläubigerfreundlich ausgestaltet und bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Besonders begrüße ich die freiwillige Verpflichtung ab sofort quartalsweise Finanzzahlen zu veröffentlichen.

BondGuide: Werden Sie die neue Anleihe zeichnen?
Tränkel: Die Struktur der Anleihe gefällt mir. Und ich bin bereits mit der ersten Anleihe gut gefahren. Die Gesellschaft macht Gewinne und erwirtschaftet hohe Cashflows. Darüber hinaus zählt für mich eine Besonderheit, die bei anderen Emissionen so nicht gegeben ist: Die erhaltene Liquidität wird nicht in Gebäude, Waren oder Dienstleistungen investiert, sondern wieder liquide angelegt. Neben den Covenants, dem guten Geschäftsausblick in einem Wachstumsmarkt gibt das weitere Sicherheit. Und ich erwarte aufgrund des höheren Volumens der neuen Anleiheemission mehr Liquidität im Handel. Für institutionelle Investoren ebenfalls ein wichtiger Entscheidungsparameter.

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