Kommentar: Pupillenerweiterung

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Nicht alle jüngsten Emissionen gingen sauber durch – waren ja auch nicht gerade Katjes, Valensina oder Seidensticker. Willkommen in der Realität. Die allerdings auch so schlecht nicht ist.

Bis zum Ende der über einmonatigen Zeichnungsfrist hat German Pellets Genussscheine im Gesamtnennbetrag von 13,5 Mio. EUR platziert, so die Wismarer in ihrer Mitteilung. Damit wurde das avisierte Zielvolumen von 15 Mio. EUR (ohne Aufstockungsoption) nahezu erreicht. Die Inhaber der Erstanleihe (2011/16) über zuletzt noch 54,4 Mio. EUR und der 8%-Genussrechte (2010/15) über nominal 50 Mio. EUR erwarben über das freiwillige Umtauschangebot den Hauptteil der Neuemission (rund 12 Mio.).

Bis zum Ende der einmonatigen Zeichnungsfrist bei Joh. Friedrich Behrens (Druckluftnagler, Befestigungselemente) wurden Wertpapiere von 15 Mio. EUR untergebracht, so die Ahrensburger in ihrer Zusammenfassung. Damit wurde das Zielvolumen von bis zu 25 Mio. EUR zu zwei Dritteln erreicht, die Altanleihe 2011/16 umfasst derweil aber 30 Mio. EUR. Interessant wird nun sein, welche weiteren Finanzmittel Behrens aufbringen kann, um den Alt-Bond (ggf. auch vorzeitig) abzulösen: „Optionen für uns umfassen insbesondere eine Immobilienfinanzierung sowie das Volumen der neuen Unternehmensanleihe im Rahmen einer weiteren Privatplatzierung hinaus zu erhöhen“, so Vorstand und Eigentümer Tobias Fischer-Zernin gegenüber BondGuide.

Wie Royalbeach mitteilte, kann die Neuemission im avisierten Zielvolumen von bis zu 25 Mio. EUR und einer fünfjährigen Laufzeit bis November 2020 noch bis zum 19. November gezeichnet werden. Ausschlaggebend seien noch laufende Gespräche mit institutionellen Investoren, „die aufgrund der aktuellen Marktlage etwas mehr Zeit beanspruchen.“ Geht das IBO mit jetzt verlängerter Angebotsfrist über die Bühne, sollte Royalbeach II voraussichtlich am 20. November im Münchner m:access starten.

Derweil hat die Schweizer Peach Property ihr avisiertes Mindestvolumen von 25 Mio. EUR bei ihrer Folgeanleihe verfehlt – und beabsichtigt nun andere Refinanzierungswege. Die Peach durchaus auch hat.

Allen Beispielen gemein ist: Die Unternehmensanleihe ist nur ein Baustein im Finanzierungsmix, und nicht, wie oftmals moniert, die ‚letzte Chance‘, da ja sonst nichts ginge. Diese eindimensionale Gesichtsfeldverengung war in, sagen wir, 80% der Emissionen fehl am Platze, in einigen sogar üble Nachrede. 

Falko Bozicevic

Falko Bozicevic