Kein Wind in den Segeln: MS Deutschland („Traumschiff“) in der Flaute

MS Deutschland
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Die MS Deutschland GmbH, Betreiberin des „Traumschiffs“, kommt nicht richtig in Fahrt. Die Halbjahreszahlen sind – wie erwartet – alles andere als rosig. Erst Mitte September hatte Mehrheitsgesellschafter Aurelius eine weitere Kreditlinie zur Tilgung der ersten Zinszahlungen bereitgestellt.  

Laut Unternehmen waren es vor allem ungünstige Wetterbedingungen, die Touristen davon abhielten, eine Kreuzfahrt mit der MS Deutschland zu wagen. An 181 Tagen Fahrt konnten insgesamt 23,1 Mio. EUR Umsatz erzielt werden, ein Anstieg um 8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Auslastung lag mit 70% um rund 7 Prozentpunkte über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 63,5%. Das EBITDA lag dennoch mit rund EUR 0,8 Mio. EUR im Minus. (Vorjahreswert: rund EUR -1,6 Mio.).

Aufgrund der unsicheren politischen Lage vor allem im Nahen Osten geht MS Deutschland auch für den Rest des Jahres von einer weiteren Buchungszurückhaltung aus. Der Jahresumsatz wird auf 43-45 Mio. EUR geschätzt, ein Rückgang von 8-12% im Vergleich zum Vorjahr. Unter Berücksichtigung einmaliger positiver und negativer Sondereffekte in Höhe von bis zu 5 Mio. EUR rechnet die Gesellschaft für das Gesamtjahr 2013 mit einem positiven EBITDA in Höhe von 3-5 Mio. EUR.

Um u.a. die erste Zinszahlungen der im Entry Standard notierten Mittelstandsanleihe zu ermöglichen, hatte Mehrheitsgesellschafter Aurelius dem strauchelnden Schifffahrtsunternehmen Mitte September 10 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig verzichtete das Private-Equity-Haus auf die Rückzahlung von 5 Mio. EUR eines früheren Darlehens (wir berichteten).

Nach deutlichen Abschlägen in  den letzten Wochen notiert der Bond derzeit unverändert bei 72% deutlich unter pari (Infos zur Anleihe: hier).