Karlie Group: 2014 operativ tiefrot, Unternehmensanleihe „angefressen“ bei 60%

Karlie Group GmbH: Niederländische Beeztees Holding erwirbt Karlie Flamingo GmbH
Ein dicker Hund: Karlie Group weitet Verlust 2014 aus!
Foto: @ Karlie Group GmbH

Tierisch abgekämpft präsentiert sich die Karlie Group GmbH: Der sich in der Restrukturierung befindliche Heimtierbedarfshändler hat 2014 wie erwartet tief in den roten Zahlen beendet. Die konsequente Umsetzung weiterer Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen soll den operativen „Hundstagen“ nun allmählich Schritt für Schritt ein Ende setzen.

Der internationale Großhändler und Markenhersteller von Heimtierzubehör erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 99,4 Mio. EUR (2013: 107 Mio. EUR), was einem Rückgang von rund 7% entsprach. Darin spiegeln sich laut Karlie eine etwas schwächer als erwartete Geschäftsentwicklung sowie temporäre Effekte aus der Sortimentsbereinigung wider. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -12,8 Mio. EUR (Vorjahr -1,5 Mio. EUR). Auf Konzernebene musste ein Jahresverlust von 13,8 Mio. EUR (Vorjahr -2,6 Mio. EUR) hingenommen werden, der damit deutlich höher ausfiel als noch Ende Januar prognostiziert.

Das Konzernergebnis wurde durch eine Reihe einmaliger Sondereinflüsse etwa aus dem Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm sowie den Sozialplanzahlungen als auch von weiteren Wertberichtungen erheblich belastet. Insgesamt wären einmalige negative Einflüsse auf das Konzernergebnis von rund 4,9 Mio. EUR aufgelaufen. Abgesehen von den Sondereinflüssen hätten sich die Kosten insgesamt besser entwickelt und die eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen damit erste Erfolge gezeigt. Trotz der schlechten Ertragslage und der stark belasteten Liquidität sei die Finanzierung der Geschäftstätigkeit weiterhin gesichert.

Karlie Group GmbH veröffentlicht Konzernabschluss 2014Neben bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Restrukturierung hatte die Gesellschaft frühzeitig und nach Abstimmung mit dem Betriebsrat umfangreiche Stellenstreichungen ins Auge gefasst: So sollten Doppelfunktionen in den verschiedensten Unternehmensbereichen vollständig abgebaut, Personalkosten gesenkt und das Management und die Organisationsstruktur weiter verschlankt werden. In Deutschland wurde eine Halbierung des Personalbestandes (einschließlich Leiharbeiter) angestrebt, die inzwischen zu 80% abgeschlossen sei. Deutliche Fortschritte konnten zudem bei der Integration der Unternehmen Karlie und Flamingo verzeichnet werden.

Karlie Group GmbH veröffentlicht Konzernabschluss 2014Die Restrukturierung der Karlie Group verlaufe zwar eigenen Angaben zufolge nach Plan, für 2015 werden jedoch weitere Verluste in Aussicht gestellt. „Die positiven Effekte aus der Restrukturierung werden schrittweise beim Umsatz und der Kostenstruktur sichtbar, so dass die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2015 zwar noch ein negatives, jedoch deutlich besseres Konzernergebnis erwartet“, hieß es dazu weiter.

Der im Sommer 2013 im Frankfurter Entry Standard für Anleihen begebene Karlie-Bond über zuletzt 10 Mio. EUR notiert weiterhin auf niedrigem Niveau. Aktuell geht das 6,75%-Wertpapier (2013/18) nur zu 60% über die Theke.

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