Kann Ubisofts Verkauf von Unternehmensanleihen die Firma vor einer Übernahme durch Vivendi bewahren?

Die französische Gaming-Firma Ubisoft hat letzten September in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt, als Anleihen im Wert von 445 Mio. USD  verkauft wurden, um ihre Position im Gaming-Markt zu stärken. Was steckt dahinter?

Diese Emission sollte Ubisoft dabei helfen, Spielprojekte zu finanzieren, die den Umsatz von 3,0 Mrd. EUR im Jahr 2016 noch übersteigen – und das Unternehmen außerdem vor einer Übernahme durch Vivendi bewahren.

Vivendi zählt zu den größten Multimediaunternehmen Frankreichs und will sein Arbeitsfeld in Zukunft auch auf Videospiele ausdehnen. Den weltgrößten Videospielehersteller Activision Blizzard hat Vivendi bereits aufgekauft. Das Unternehmen hat es Blizzard aber ermöglicht, für stolze 6,2 Mrd. EUR wieder seine Unabhängigkeit zu erkaufen.

Nun scheint Vivendi aber wieder in den Gaming-Markt eintreten zu wollen. Berichten von Dezember letzten Jahres zufolge hat das Unternehmen seine Anteile an Ubisoft auf 25,2% aufgestockt.

Ubisoft hat in der Vergangenheit äußerst erfolgreiche Spiele auf den Markt gebracht, darunter Assassin’s Creed, Watch Dogs und Titel, die auf Tom Clancys Romanen basieren. Das von den Guillemot-Brüdern gegründete Unternehmen scheint sich weiterhin vehement gegen die Übernahmestrategien von Vivendi zu wehren.

Vivendi hat die Gaming-Welt bereits in Aufruhr versetzt, als es Ubisofts Tochterfirma Gameloft auf recht aggressive Weise übernahm. Es bleibt also spannend zu beobachten, welche anderen Unternehmen Vivendi noch schlucken möchte.

Vielleicht gibt es bald nicht mehr nur die Online-PC-Spiele, die Vivendi mit Sierra entwickelt, sondern auch die gleichen Online-Spielautomaten, die Ubisoft IIUnternehmen wie schon das Lucky Nugget Casino zum Erfolg geführt haben.

Vivendi arbeitet bereits jetzt daran, seine Internetaktivitäten zu erweitern, indem es 90% Anteile der französischen Video-Host-Seite Dailymotion gekauft hat. Es wird sich also bald zeigen, welche anderen Multimediaaktivitäten die Firma im 21. Jahrhundert sonst noch plant.

Veränderungen im Investment-Markt haben zu einem dramatischen Wandel geführt – neue Internet-Unterhaltungsplattformen werden ganz anders geführt als noch vor einigen Jahren. Auch wenn die Videospielindustrie noch nicht einmal ein halbes Jahrhundert existiert, ist sie Schätzungen zufolge weltweit schon über 90 Mrd. USD wert.

Spiele werden technisch immer ausgeklügelter, und selbst die Sicherheitsvorkehrungen in Bezug auf Spielautomaten, die man im Internet nutzen kann, werden immer komplexer. Es wäre also keine große Überraschung, wenn Videospiele für Vivendi in Zukunft eine zunehmend größere Rolle spielen würden.

Fotos: @Ubisoft