Hallhuber: Übernahme durch Gerry Weber, Hallhuber-Anleihe auf Allzeithoch

Hallhuber: An Weihnachten in neuen Gewändern von
Gerry Weber. Foto: © Thinkstock/iStock/stokkete

Frühzeitige Bescherung: Die Gerry Weber International AG legt sich das Modeunternehmen Hallhuber unter den Weihnachtsbaum. Angedacht ist die vollständige Übernahme des Münchner Modeherstellers und -retailers. Der Erwerb durch die finanzkräftige Gerry Weber-Gruppe dürfte indes auch den Hallhuber-Bondholdern in puncto Sicherheit sehr gut stehen – der Mode-Bond klettert am Vormittag bei über 106% auf Allzeithoch.

Im Wege des avisierten Mergers beabsichtigt Gerry Weber die Übernahme von 100% der Anteile an der Hallhuber Beteiligungs GmbH von der PE-Gesellschaft Change Capital Partners LLP. Die Hallhuber Beteiligungs GmbH hält wiederum sämtliche Anteile an der operativen Hallhuber GmbH, die auf hochwertige Damenmode spezialisierte Modemarke mit Sitz in München. Über den Kaufpreis, der voraussichtlich über die Aufnahme langfristiger Fremdmittel finanziert werden soll, sei Stillschweigen vereinbart worden. Gerry Weber’s Eigenkapitalquote soll auch nach dem M&A-Deal deutlich über 50% liegen, betont der Fashion- und Lifestylekonzern aus Halle/Westfalen. Die weiteren Pläne sehen die vollständige Integration der Hallhuber-Gesellschaften bereits im Konzernabschluss 2014/15 vor. Unterdessen stehe die Transaktion noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

Mit dem Erwerb von Hallhuber und seinen 219 Verkaufsflächen setzt Gerry Weber eigenen Angaben zufolge seinen Wachstumspfad und die Vertikalisierung des Geschäftsmodells konsequent weiter fort. Wesentliches Kaufargument ist die Aussicht auf den „nachhaltigen Eintritt in ein attraktives, jüngeres Damenmodesegment für die trendorientierte Frau ab Mitte 20“. Die beiden Marken „Hallhuber“ und „Hallhuber Donna“ sollen als eigenständige Marken im Gerry-Weber-Konzern integriert und geführt werden. „Die Hallhuber Marken sind komplementär zu den bestehenden Gerry Weber Marken, das Unternehmen ist voll vertikal ausgerichtet und auf dem Sprung, neue europäische Märkte zu erschließen. Hallhuber hat enormes Umsatz- und Ertragswachstumspotenzial und steht erst am Anfang seiner Entwicklungsmöglichkeiten“, begründet der MDAX-Konzern seine Kaufabsicht.

Lässige Damenmode in nettem Ambiente: Mode à la HallhuberSynergieeffekte erhoffen sich beide Modeanbieter u.a. in den Bereichen Beschaffung, internationale Retail-Expansion und Logistik. Schon im Geschäftsjahr 2014/15 (01.11.2014 bis 31.10.2015) soll Hallhuber einen positiven Beitrag zum operativen Ergebnis liefern. 2013 erwirtschaftete Hallhuber bei einem Umsatz von über 109 Mio. EUR ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA von 9,5 Mio. EUR. Für das am 31.12. endende Geschäftsjahr 2014 erwartet Hallhuber einen Anstieg der Umsätze auf etwa 140 Mio. EUR und des bereinigten EBITDA auf ca. 14 Mio. EUR. Hallhuber betreibt derzeit mit rund 1.500 Mitarbeitern 94 eigene Stores, zwölf Outlets und 113 Concession Flächen in sechs Ländern, wobei ca. 82% der Umsätze in Deutschland erzielt werden. Gerry Weber werde Hallhuber insbesondere bei der Beschaffung und der Logistik sowie beim weiteren Ausbau des eigenen Filialnetzes im In- und Ausland unterstützen.

HallhuberBezüglich der im Sommer 2013 ausgereichten 7,25%-Mittelstandsanleihe (2013/18) über nominal 30 Mio. EUR sollen die Rechte und Pflichten unverändert im vollen Umfang bestehen bleiben, versichert Hallhuber. Derweil dürfte die im Anleiheprospekt festgeschriebene Kontrollwechsel-Klausel zum Zuge kommen und jedem Anleihegläubiger das Recht einräumen, seine gehaltenen Teilschuldverschreibungen außerordentlich zu kündigen und Rückzahlung zum Nennbetrag einschließlich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Der Mode-Bond erlebt indes einen Höhenflug auf aktuell über 105%.

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