Halbjahreszahlen Scholz AG: Restrukturierung schlägt voll zu

Euler Hermes Rating senkt Rating der Scholz Holding GmbH auf B-
Scholz AG

Ein Halbjahresergebnis von minus 82,5 Mio. EUR – die Restrukturierung setzt dem strauchelnden Recycling-Unternehmen Scholz weiter zu. Zudem sei das Geschäftsklima in der Stahl- und Metallbranche aktuell nicht so richtig gut.

Der Umsatz lag mit 2 Mrd. EUR um 21% unter dem Vorjahreswert, das EBITDA fiel 36% niedriger aus und erreichte 70,2 Mio. EUR. Dies sei vor allem auf ein geringeres Preis- und Mengenniveau und den daraus resultierenden Druck auf die Margen zurückzuführen.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag mit 3,1 Mio. EUR im Minus. Das außerordentliche Ergebnis betrug -75,5 Mio. EUR und war vor allem auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Beendigung der Geschäftsbeziehung mit dem australischen Recyclingunternehmen CMA zurückzuführen.

Das Halbjahresergebnis rutschte nach 14,4 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum auf -82,5 Mio. EUR ab und liegt deutlich in der Verlustzone. Das Eigenkapital sank um 27% auf 217,9 Mio. EUR, die Eigenkapitalquote liegt nach 15,8% (31.12.2012) nunmehr bei noch 11,9%.

Die Scholz Gruppe leidet seit einem knappen Jahr unter konjunkturellen Flauten der von Rohstoffen abhängigen Branchen. Erst Ende August wurde eine Stillhaltevereinbarung mit den Gläubigern abgeschlossen, um die Nettoverschuldung von rund 1 Mrd. EUR bis 2015 zurückzuführen (der BondGuide berichtete). Davon ausgenommen war die Anleihe 2012/17 über 182,5 Mio. EUR. Mitte September stimmten die Konsortialbanken außerdem einer neuen Kreditlinie in Höhe von 40 Mio. EUR zu, was das laufende Geschäft des Recycling-Unternehmens abgesichert hat (der BondGuide berichtete).

Der Kurs der Anleihe stürzte nach Bekanntwerden der Finanzbredouille im Juli um über 30 Prozentpunkte auf unter 70% ab. Nach Veröffentlichung der Restrukturierungspläne erholte sich die Mittelstandsanleihe wieder und notiert derzeit bei 82% (Infos zur Anleihe: hier).

Die österreichische Scholz Gruppe zählt eigenen Angaben zufolge zu den Marktführern und Schlüssellieferanten der Stahl- und Metallindustrie in Zentral-, Ost- bzw. Südosteuropa. Scholz betreibt den Handel und die Aufbereitung von Eisen- und Nicht-Eisenmetallen, wie Kupfer und Aluminium und bietet dazugehörige Dienstleistungen an.