„Für mich gab es nie Zweifel, unsere Zusagen auch einzuhalten“ – Interview mit Fritz Homann, Homann Holzwerkstoffe

HOMANN HOLZWERKSTOFFE GmbH erzielt 2017 erneut Umsatz- und Ergebnisrekord
Foto @ HOMANN HOLZWERKSTOFFE GmbH

BondGuide im Gespräch mit Fritz Homann, Gründer und Geschäftsführer der Homann Holzwerkstoffe GmbH, über die neue Anleihe Homann 2017/22, den Umtausch, die aktuelle Geschäftssituation und Markenwerte.

BondGuide: Herr Homann, im Vorjahr haben Sie bereits angedeutet, wie Sie sich die Refinanzierung Ihrer 100-Mio.-EUR-Anleihe vorstellen. Damals herrschte noch viel Skepsis am Markt: Nun haben Sie geliefert und Ihre Zusagen eingehalten. Inwieweit konnten Sie Ihre Vorstellungen bei der Ausgestaltung der neuen Anleihe verwirklichen?
Homann: Wir haben mehrere Optionen geprüft, darunter auch das Modell, für das wir uns nun entschieden haben. Mein Ziel war es, bis März 2017 drei Alternativen für eine Refinanzierung auf dem Tisch zu haben, um dann die für uns maßgeschneiderte Variante auszuwählen. Für mich persönlich gab es keine Zweifel, die Zusagen auch einzuhalten.

Fritz Homann, Gründer und Geschäftsführer der Homann Holzwerkstoffe GmbHBondGuide: Wie sieht die Struktur der neuen Anleihe aus: Zu welchen Covenants haben Sie sich verpflichtet?
Homann: Es gibt einen Verschuldungs-Covenant für die gesamte Gruppe. Dabei handelt es sich um die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA, also die Nettofinanzschulden im Verhältnis zum Betriebsergebnis. Dieses Verhältnis darf 2017 den Faktor 4,75 und ab 2018 den Faktor 4,5 nicht übersteigen. Darüber hinaus gibt es noch eine Ausschüttungsbeschränkung an die Gesellschafter – also mit anderen Worten: an mich selbst –, falls der Verschuldungsgrad einen Wert von 3,0 übersteigt.

BondGuide: Gibt es zusätzlich Besicherungen wie etwa die Markenwerte oder das Werk in Krosno?
Homann: Die neue Anleihe ist wie die vorangegangene nicht besichert. In der aktuellen Struktur halten wir das aber für eine sehr vernünftige Lösung. Das Gesamtpaket ist entscheidend.

Homann Holzwerkstoffe_1BondGuide: Gibt es schon Überlegungen für eine Refinanzierung am Laufzeitende in fünf Jahren – das ist zwar noch lange hin, aber die Zeit vergeht oft wie im Fluge.
Homann: Wir haben nach Ablauf von drei Jahren eine Call-Option, um die Anleihe vorzeitig zurückzukaufen – das ist neu im Vergleich zur Anleihe 2012/17. Aktuell ist es aber noch zu früh, um über die Refinanzierung in fünf Jahren zu sprechen. Wir erwirtschaften positive Cashflows und tilgen parallel Bankkredite, so dass ich mir über die Rückzahlung der Anleihe, die mit bis zu 50 Mio. EUR ja deutlich kleiner ausfällt als die bisherige, in fünf Jahren aktuell keine Gedanken mache.