Fünf Heavy-Lift-Frachter der insolventen Rickmers von Zeaborn aufgeschnappt

Verhoben - © Rickmers Holding AG

Der Konsolidierungsprozess bei Reedereien setzt sich fort: Profiteur aktuell wahrscheinlich die Bremer Zeaborn – sie hatte schon die Rickmers-Linie übernommen und sich jetzt mehrere Superflex-Frachter gegriffen.

Die Superflex-Frachter sind dem Vernehmen nach Schwesterschiffe der zuvor bereits gekauften Rickmers/Hamburg, im Liniendienst der Rickmers Linie. Die hatte Zeaborn vor einigen Monaten gekauft.

Jedes der fünf Schiffe (30.000 Tonnen, gebaut in China) hat einen aktuellen Marktwert von rund 6 Mio. USD. Es ist davon auszugehen, dass Zeaborn im Zuge des Rickmers-Insolvenzverfahrens deutlich unter Marktwert an die Frachter kam – über den Kaufpreis wurde deshalb wie gewohnt der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

Die Frachter scheinen im Schlepptau der Rickmers-Linie:  Die nämlich hatte Zeaborn schon im April erworben, seinerzeit allerdings noch ohne zugehörige Schiffe. Jetzt sind sie wieder vereint und alles ist wie zuvor – Charterverträge, Mitarbeiter und Netzwerk wechselten ebenfalls den Besitzer.

Erst vor zwei Monaten landete die Hamburger Traditionsreedere Rickmersi überraschend in der Insolvenz – HSK Nordbank hatte sich kurzfristig aus dem Restrukturierungsplan zurückgezogen und allen Sanierungsplänen damit ihre Sargnägel verpasst. Die Rickmers-Anleihe 2013/18 über 275 Mio. EUR war ein weiterer.

Rickmers' Netz @Rickmers

Rickmers‘ Netz @Rickmers

Zeaborn ist national wie auch international keine unbekannte Adresse. Hinter ihr steht der Bremer Bauunternehmer Kurt Zech, der 90% der Anteile hält. Erst 2016 hatte Zeaborn die HC-Gruppe übernommen. Der Konsolidierungsprozess in der Branche läuft auf Hochtouren, um die massiven finanziellen Lücken bei den Reedereien allerorten zu decken.

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