Ekotechnika: tiefrot im vergangenen Geschäftsjahr, Anleihe vom Handel ausgesetzt

Ekotechnika GmbH: OLG Karlsruhe macht Weg frei für Vollzug des Debt-Equity-Swaps
Foto @ Ekotechnika GmbH

Nach der Hiobsbotschaft zur angestrebten Finanzrestrukturierung legt die Ekotechnika GmbH heute mit ihren Pro-Forma-Zahlen für 2013/14 (30.9.14) nach und untermauert dabei mit einem tiefroten Gesamtergebnis noch einmal die finanzielle Notlage des Landtechnikanbieters.

So brachen die Konzernerlöse der deutschen Holding des größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland, der EkoNiva-Technika Gruppe, im Berichtsjahr um knapp ein Fünftel auf 172,5 Mio. EUR ein. Angesichts des Umsatzrückgangs fielen auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 17,6 Mio. EUR (-10% ggü. Vj.) und das EBIT entsprechend ab, wobei sich beim EBIT u.a. abschreibungsbedingt ein überproportional starker Einbruch um über drei Viertel auf nur noch gut 3,8 Mio. EUR darstellte. Unterm Strich blieb mit -21,1 Mio. EUR ein tiefrotes Gesamtergebnis in der vorläufigen Jahresbilanz 2013/14 (Vj.: -0,7 Mio. EUR) stehen. Davon seien knapp 9 Mio. EUR auf negative Währungseinflüsse infolge der Rubel-Abwertung zurückzuführen.

Zum Bilanzstichtag 30. September 2014 lag das Fremdkapital der Gruppe bei 173,8 Mio. EUR und damit etwa 28,5 Mio. EUR unter dem Vorjahr. Das Konzerneigenkapital erreichte mit -20,8 Mio. EUR jedoch einen negativen Wert (30.9.13: 0,5 Mio. EUR). Auf Ebene der Einzelgesellschaft, Ekotechnika GmbH, mussten im Zuge der negativen Geschäftsentwicklung umfangreiche Darlehensforderungen gegenüber den Tochtergesellschaften in Russland sowie der bilanzierte Wert der Beteiligungen deutlich reduziert werden, so die Walldorfer. Für die Ekotechnika GmbH selbst resultierte daraus zum Stichtag ebenso wie zum 31. Dezember 2014 ein vorläufiges negatives Eigenkapital von rund 50 Mio. EUR.

Ekotechnika nutzt die komplette Spur und bietet fast 10% Kupon; Foto: profi international / WilmerEkotechnika verweist darauf, dass das vorläufige Zahlenwerk unter dem Vorbehalt der Änderung und der Abschlussprüfung, die noch andauere, steht. Der Abschluss sei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt worden, die derzeit im Rahmen eines Sanierungsgutachtens (IDW S6) überprüft werde. „Sollte sich daraus ergeben, dass eine Unternehmensfortführung nicht möglich ist, können sich die genannten Zahlen noch deutlich verändern“, warnt Ekotechnika.

Angesichts der negativen Geschäftsentwicklung, die u.a. aus einer deutlichen Verschlechterung der Rahmenbedingungen infolge des Kursverfalls des russischen Rubels sowie des massiven Anstiegs der Finanzierungskosten resultiert, hat Ekotechnika inzwischen umfangreiche Maßnahmen zur finanziellen Restrukturierung beschlossen (BondGuide berichtete). Sie sollen in Kürze Gegenstand einer ersten Abstimmung der Anleihegläubiger ohne Versammlung sein.

EkoteUnterdessen lehnt die Deutsche Investoren Union (DIU e.V.) die vorgeschlagene Restrukturierung, die u.a. den „Untergang“ der ausstehenden 9,75%-Unternehmensanleihe über nominal 60 Mio. EUR einschließlich aller offenen Zins- und Rückzahlungsansprüche gegen Aktien einer neu geformten Ekotechnika AG vorsieht, sowie den Abstimmungsmodus ab.

Die im Stuttgarter Bondm umlaufende Ekotechnika-Anleihe (2013/18) ging zuletzt nur noch zu 24,25% um. Inzwischen ist der Handel in der Schuldverschreibung bis auf Weiteres ausgesetzt.

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