BondGuide: Und Videoüberwachung?
Rath: Dieselbe Technologie – auch hier der BDT Media Manager. Leistungsfähige Kameras sowie eine steigende Anzahl an installierten Überwachungssystemen führen zu einem Wachstum an generierten Daten von damals 500 PetaBytes am Tag im Jahr 2014 auf das Fünffache bis 2019. Nicht nur wegen dieser hohen Wachstumsraten wird deshalb allerorten in Storage Hardware, also Speicherlösungen, investiert.
BondGuide: Nochmals zur Anleihe selbst zurück: Erneut 8% pro Jahr zu bieten, ist doch recht üppig. Viele Refinanzierungen gingen die letzten Monate mit 5-6% p.a. durch. Rechnet sich das noch?
Rath: Ja, das passt noch immer. Hier müssen Sie zwei Dinge berücksichtigen. Zum einen können wir uns nicht mit bekannten Markenunternehmen oder Immobilienfirmen messen, die allesamt ihre Refinanzierung um 2 volle Punkte oder mehr drücken konnten. Zum zweiten müssen wir uns stattdessen an dem orientieren, was uns als Mittelständler alternativ zur Verfügung steht oder stehen würde. Gegenüber Mezzanine- und Private-Equity-Finanzierungen ist eine Unternehmensanleihe mit 8,0% pro Jahr immer noch eine der besten Lösungen. Von anderen Vorteilen einer Unternehmensanleihe bzw. den Nachteilen eines PE-Engagements ganz zu schweigen.
Die drei Geschäftsführer der BDT Media Automation GmbH (v.l.n.r.): Friedhelm Steinhilber, Rolf Ritter und Dr. Holger Rath
BondGuide: Das letzte Rating der bisherigen BDT-Anleihe indes lautete auf CCC – nicht unbedingt ein Qualitätssiegel.
Rath: Nein, sicherlich nicht. Aber der Hintergrund ist relativ einfach: Als das Rating erstellt wurde, stand noch keine sichere Refinanzierung unserer im Oktober 2017 auslaufenden Anleihe fest. Wie Sie wissen, hatte sich dies Ende Juli geändert. Nichtsdestotrotz, zum damaligen Zeitpunkt hatte Creditreform noch keinerlei Orientierung und keine andere Wahl, als diese Note zu vergeben. Da wir das Zustandekommen gut erläutern konnten, hat dies jedoch auch kaum jemand überbewertet.
BondGuide: Herr Dr. Rath, dann für die noch laufende Platzierung viel Erfolg und natürlich überprüfen wir auch bei nächster Gelegenheit, ob sich getätigte Prognosen manifestierten.
Interview: Falko Bozicevic