Ein Hundeleben a la Karlie – ein Kommentar von Falko Bozicevic

Karlie Group GmbH: Niederländische Beeztees Holding erwirbt Karlie Flamingo GmbH

Montag findet die erste (von möglichen zwei) Anleihegläubigerversammlung(en) von Tierbedarfspezialist Karlie statt. Anleger sollten sich zumindest vertreten lassen bei ihrer Stimmrechtsausübung – in eigenem Interesse.

Bei Aktien wird ja gemeinhin oft und gern über Rechte und Pflichten der Aktionäre persifliert. Nun gut, Pflichten weniger. Wehe aber, wenn ein Privatanleger auf einer Hauptversammlung das Wort abgeschnitten bekommt, dann wird sofort eine potentielle Klage anhängig gegen die HV-Beschlüsse.

Es ist teilweise erschreckend, wie fahrlässig Investoren dagegen mit ihren Anleihe-Rechten umgehen.

Die Anleihe hat schon bessere Zeiten gesehen – am Anfang
Für die Karlie Group geht es höchstwahrscheinlich ums Überleben, für Sie als Investor wenigstens um Ihr Geld. Die Anleihe steht bei 28,5%, d.h. im Falle eines positiven Abstimmungsausgangs würden nicht nur Sie, sondern auch viele Andere einen wesentlich höheren Teil ihres ehemals investierten Geldes wiederzusehen erwarten dürfen.

Karlie ersucht im Wesentlichen um eine Verlängerung der Anleihelaufzeit um drei Jahre und eine Reduzierung des Zinssatzes um 175 Basispunkte. Für die Details muss ich verlinken.

Karlie Chart 3 J bis Mai 2016Zugegeben, niemand jubelt über eine Herabsetzung des Kupons, egal ob bei Karlie oder anderswo. Ich betrachte es rational: Der Anleihekurs deutet an, was die Alternative wäre. Es gibt Dramatischeres, als diese nicht zu ausgewachsene Kröte zu schlucken und zumindest die Aussicht auf Werterholung beizubehalten.

Kurse- und Chartverlauf der genannten KMU-Anleihen finden Sie hier. Zum BondGuide Musterdepot geht’s hier.

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