Eilmeldung: Ekotechnika vor Finanzrestrukturierung, Anleihe nur noch bei 24,25%

Ekotechnika AG veröffentlicht Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015/16
Ekotechnika GmbH: festgefahren!

Bei der Ekotechnika GmbH steckt die Landmaschine offenbar tiefer im Dreck als zuvor noch gedacht. Angesichts der deutlichen Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation ziehen die Walldorfer nun umfangreiche Konsequenzen aus der aktuellen Notlage.

Hierfür kündigte die deutsche Holdinggesellschaft der Ekoniva-Technika Gruppe, der größte Händler internationaler Landtechnik in Russland, am Abend ein umfassendes Maßnahmenpaket zur finanziellen Restrukturierung an. Zunächst soll das derzeitige Stammkapital der Gesellschaft im Verhältnis 25 zu 1 von 2,025 Mio. EUR auf 0,081 Mio. EUR im Wege einer vereinfachten Kapitalherabsetzung reduziert werden. Im Anschluss daran sei eine Sachkapitalerhöhung auf 1,62 Mio. EUR durch Einlage der 9,75%-Schuldverschreibung (2013/18) über nominal 60 Mio. EUR samt aufgelaufener Zinsen angedacht.

Für die Anleihegläubiger bedeutet das, dass sie je Teilschuldverschreibung im Nennwert von 1.000 EUR bei Ausübung ihres Erwerbsrechts jeweils 25,65 neue Stückaktien an der in eine Aktiengesellschaft formgewechselten Ekotechnika GmbH tauschen können. Wenn Anleihegläubiger ihr Erwerbsrecht auf neue Aktien nicht ausüben, sollen diese Aktien bestmöglich verwertet und der Verkaufserlös an die Anleihegläubiger ausgekehrt werden.

Nach Durchführung dieser Sachkapitalerhöhung werde 95% des Ekotechnika-Stammkapitals den Anleihegläubigern zugeordnet sein. Im Nachgang sei zudem eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlagen auf 3,14 Mio. EUR geplant. Durch die Barkapitalerhöhung soll der Gesellschaft Eigenkapital in Höhe von insgesamt 3,04 Mio. EUR zugeführt werden. Nach der Umwandlung der Ekotechnika GmbH in eine Aktiengesellschaft und der Durchführung der Sach- und Barkapitalerhöhungen sollen die Stückaktien zum Handel in einem Freiverkehrssegment einer deutschen Börse einbezogen werden.

Ekotechnika nutzt die komplette Spur und bietet fast 10% Kupon; Foto: profi international / WilmerUm die Restrukturierung gemeinsam mit CFO Wolfgang Bläsi aktiv mitzugestalten, kehrt zudem Gründer und Mehrheitsgesellschafter Stefan Dürr zurück in die Geschäftsführung. Er wurde zum 6. März bestellt und löst die bisherige Geschäftsführerin, Olga Ohly, ab.

Ferner wurde vorgeschlagen, One Square Advisory Services zum gemeinsamen Vertreter aller Anleihegläubiger zu bestellen. Die entsprechende Anleihegläubigerabstimmung findet im Wege einer Abstimmung ohne Versammlung im Zeitraum vom 30. März bis 2. April 2015 statt. Weitere Informationen für die Anleihegläubiger sollen in Kürze unter www.ekotechnika.de/de/anleihe/abstimmung-ohne-versammlung.html veröffentlichen werden.

EkotDas vorgeschlagene Restrukturierungskonzept bildet die Grundlage für ein von der Gesellschaft beauftragtes Sanierungsgutachten (IDW S6), das derzeit von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erstellt wird. Die Zeit drängt: Erst Ende Februar stufte Creditreform den Landtechnikanbieter im turnusmäßigen Folgerating von der bisherigen Einstufung CCC auf nunmehr CC – kaum ausreichende Bonität, hohes bis sehr hohes Insolvenzrisiko und nur noch zwei Stufen über D („Default“ = Ausfall). Die Ratingexperten aus Neuss begründeten die jüngste Herabstufung von Ekotechnika auf Vorinsolvenzniveau mit anhaltend schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Russland sowie der daraus resultierenden schwächeren Geschäftsentwicklung. Die Einschätzung basiere auf der Konzernentwicklung im Geschäftsjahr 2013/14, die insgesamt deutlich unter den Planungen gelegen und negative Auswirkungen auf die Ergebnisrechnung und eine erhebliche Verschlechterung wesentlicher Bilanzkennzahlen zur Folge gehabt habe.

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