„Durch attraktives Angebot zur Verlängerung unser Rückzahlungsprofil glätten“

UBM Development AG: UBM überlegt die Emission einer nachrangigen Anleihe (Hybridanleihe)

BondGuide im Gespräch mit Patric Thate, CFO, UBM Development, über das aktuelle Angebot für alte und neue Investoren, Chancen und Risiken sowie die Verknappung guter Investitionsmöglichkeiten

BondGuide: Herr Thate, Sie sind erst im Juni zum CFO von UBM Development berufen worden – zuvor waren Sie Leiter Finanzen. Unterscheidet sich Ihre Tätigkeit überhaupt?
Thate: Natürlich ist hier ein spürbarer Unterschied. Neben den klassischen Finanztätigkeiten ist man als CFO und Mitglied des Vorstandes maßgeblich in die Strategieentwicklung eingebunden und hat damit deutlich stärkeren Einfluss auf die Richtung des Unternehmens als zuvor. Hinzu kommen die öffentliche Wirkung und mehr Aufgaben. Dadurch wächst auch die Verantwortung. Ich freue mich über die neue Position und bin dankbar über das Vertrauen des Aufsichtsrates.

BondGuide: Was hat es mit ‚One Company‘ auf sich?
Thate: Unser CEO, Thomas G. Winkler, ist angetreten mit der Vision „one goal.one team.one company.“. One company ist hierbei als eine Zielsetzung für Alle zu verstehen und betrifft die UBM als Ganzes: eine gemeinsame Identität. Wir spielen heute als UBM in einer ganz anderen Liga: Dazu bedarf es einer Struktur, die den gezielten und flexiblen Einsatz von Ressourcen ermöglicht – unabhängig von deren örtlicher Präsenz. Voraussetzung dafür ist nicht nur die Bündelung unserer finanziellen Ressourcen, sondern auch die Vereinheitlichung der Prozesse – eben EIN Unternehmen.

BondGuide: Die Anleihe UBM Development 2014/2019 wird früher oder später fällig – was genau planen Sie?
Thate: Der Umtausch ist eine Maßnahme, um unsere Finanzierung mittelfristig, nämlich bis 2022, zu verlängern. Die Mittel aus der 2014er Anleihe stecken dabei in unseren laufenden Projektrealisierungen. Die hinzugewonnen Mittel, die uns aus der Neubegebung hoffentlich zufließen werden, sollen in Neuprojekte investiert werden.

BondGuide: Können Sie interessierten Anlegern das öffentliche Angebot in eigenen Worten kurz erläutern?
Thate: Die neue UBM-Anleihe hat ein Emissionsvolumen von 100 Mio. EUR, wobei die Möglichkeit zur Aufstockung auf 120 Mio. EUR besteht. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und der jährliche Kupon beträgt 3,25%.  Unseren Investoren, die in der UBM-Unternehmensanleihe 2014/19 investiert sind, bieten wir attraktive Konditionen für einen Tausch gegen unsere Neuemission an. Dieser Tausch geschieht im Verhältnis 1:1. Zusätzlich bieten wir Investoren als Anreiz einen attraktiven Barausgleichsbetrag in Höhe von 28,78 EUR je Anleihe. Die Umtauschfrist läuft bereits seit dem 13.09. und endet am 02.10.

BondGuide: ‚Natürlich’ ist UBM vor allem zunächst in Wien ein Begriff. Was würden Sie sagen, an wen sich das Angebot richtet – und mit wie viel Prozent Privatanlegern dürfen Sie realistischerweise rechnen?
Thate: Da muss ich Ihnen widersprechen – aufgrund unserer Tätigkeit und Größe sind wir mittlerweile auf unseren Kernmärkten auch weit über Österreich bekannt. Konsequenterweise richtet sich das Angebot der Anleihe auch an institutionelle Investoren in Deutschland und Luxemburg gleichermaßen.

UBM Development AG: Neue Anleihe und Umtauschangebot

BondGuide: Warum überhaupt ein kompliziertes Verfahren mit öffentlichem Angebot – wäre nicht ein Schuldschein einfacher zu realisieren gewesen?
Thate: Ein Unternehmen wie die UBM sollte sich über verschiedene Instrumente finanzieren. Zu diesen gehören u.a. sowohl der Schuldschein- als auch der Anleihenmarkt. Ja, ein Emissionsprospekt stellt immer einen gewissen Mehraufwand dar. Dafür steht bei einem öffentlichen Angebot ein anderer Adressatenkreis zur Verfügung. Eines unserer Ziele bei der neuen Anleihe ist es, durch ein attraktives Angebot zur Verlängerung unser Rückzahlungsprofil zu glätten.

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