DF Deutsche Forfait: Barkapitalerhöhung unter Plan, Abschluss der gesamten Finanzrestrukturierung stark gefährdet

Die gesamte Finanzrestrukturierung hängt jetzt am
seidenen Faden! Foto: © Fotolia/#75106534/Gajus

Auch nach der verlängerten Zeichnungsfrist zur Barkapitalerhöhung fällt das Platzierungsergebnis für die DF Deutsche Forfait AG alles andere als positiv aus: Nicht einmal die Hälfte des avisierten Aktienneuangebots konnte final bei Investoren untergebracht werden. Das ist eindeutig zu wenig! Das magere Platzierungsergebnis gefährde die gesamte Finanzrestrukturierung des Exportfinanzierers. Schließlich sind sämtliche Maßnahmen eng miteinander verzahnt – so sehr, dass der Erfolg einer Maßnahme maßgebliche Voraussetzung für die Durchführung einer anderen Transaktion ist.

Die DF Deutsche Forfait beendet die zuvor verlängerte Barkapitalerhöhung unter den eigenen Erwartungen: Bis zum Ende der für institutionelle Privatplatzierungen verlängerten Zeichnungsfrist wurden insgesamt 3.093.955 neue, auf den Namen lautende Stückaktien zum Preis von 1,30 EUR je Aktie platziert. Das entspricht einer finalen Platzierungsquote von nur etwa 45%, der Bruttoemissionserlös lautet auf 4,02 Mio. EUR. Ursprünglich angepeilt und von der HV am 22. Januar beschlossen, war ein Aktienneuangebot von bis zu 6,8 Mio. Stücken, das brutto maximal 8,84 Mio. EUR in die DFAG-Konzernkasse spülen sollte. Da nicht einmal die Hälfte der angebotenen Aktien platziert werden konnte, ist die Stärkung des DFAG-Eigenkapitals um etwa 6 Mio. EUR geringer ausgefallen, als im Rahmen des IDW S6-Gutachtens vorgesehen.

Und: Die Barkapitalerhöhung wird nur dann in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam, sofern auch die vorherige Sachkapitalerhöhung via Debt-Equity-Swap an die Inhaber der umlaufenden 2%-Unternehmensanleihe (2013/20) in das Handelsregister eingetragen wird. Allerdings betonte DFAG schon zuvor, dass die Sachkapitalerhöhung vom erfolgreichen Abschluss der Barkapitalerhöhung abhänge – also eine Mindeststärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft voraussetzte, die im Rahmen der Barkapitalerhöhung eigentlich erreicht werden sollte. Bei einer Platzierungsquote von unter 50% ist das offensichtlich nicht der Fall, wodurch nun wiederum der Abschluss der gesamten Finanzrestrukturierung „stark gefährdet“ sei, alarmierte der Außenhandelsfinanzierer.

DF Deutsche Forfait AG erzielt mit Barkapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös von EUR 4,0 Mio.Die DFAG führe derzeit Gespräche über Alternativen zur Schließung der Eigenkapitallücke mit den kreditgebenden Banken, Investoren und Wirtschaftsprüfern. Demnach werde mitunter erwogen, mit Hilfe von Investoren einen Teilbetrag der ausstehenden Schuldverschreibung zu einem noch festzulegenden Preis zurückzuerwerben. Der dadurch erzielbare außerordentliche Ertrag sollte das Eigenkapital stärken und den geringeren Emissionserlös aus der Barkapitalerhöhung ausgleichen. Gelingt das Vorhaben, wäre ein Fortbestand der Deutschen Forfait außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens gesichert. Anderweitig droht der Gang zum Konkursgericht! – Der Ausgang ist derzeit noch offen!

Weitere Informationen zu den nächsten Schritten – u.a. auch zur etwaigen Lieferung der neuen Aktien – werden zeitnah kommuniziert, versichern die Kölner.

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