„Das zweite Halbjahr 2018 versus 2017 sollte wieder eine gute Vergleichbarkeit in den Zahlen bieten“ – Christian Weber, Karlsberg

Karlsberg Brauerei veröffentlicht Jahreszahlen 2017

BondGuide: Bei der EBIT-Marge schlagen hohe Abschreibungen zu Buche. Worauf genau sind die zurück zu führen?
Weber: Ja, guter Punkt, aber ebenfalls leicht erklärbar: Es handelt sich hierbei um die großen Investitionen, um derentwegen wir ja auch unsere erste Anleihe begeben hatten. Pro Jahr haben wir zwischen 12 und 17 Mio. EUR investiert: Produktionsstandorte, Gastronomieausstattung, Energieeffizienz, Gär- und Lagerkeller und dergleichen. Natürlich wird das Abschreibungsniveau dadurch erhöht. Das hat sich jetzt aber eingependelt: Investieren tun wir sicherlich weiterhin, aber kurzfristig nicht auf einem Level wie mit den Mitteln aus der Erstanleihe. Allerdings gibt es auch einige Abschreibungen auf ältere Investitionen, die noch die alte Produktionswelt mit höheren Mengen widerspiegeln. Viele dieser Abschreibungen laufen aber in den nächsten Jahren sukzessive aus.

BondGuide: Im Prinzip gehört ja die neue Karlsberg-Anleihe 2016/21 mit zum Kostsenkungsprogramm – der Zinssatz hat sich um zwei Punkte pro Jahr reduziert. Immer noch ein Finanzierungskonzept, mit dem man im Hause Karlsberg zufrieden ist?
Weber: Auf jeden Fall. Wir sind damit sehr zufrieden. Vor allem wegen der guten Planbarkeit. Und schauen Sie auf die aktuelle Nachrichtenlage: Wie verhalten sich unsere Fremdkapitalinvestoren zu Zeiten, in denen wir wie jetzt mit den Halbjahreszahlen doch etwas Erläuterungsbedarf heraufbeschworen haben? Ja, die Anleihe hat zwei bis drei Punkte von sehr hohem Niveau ausgehend auf 108% nachgegeben – aber das war es auch schon. Die meisten unserer Investoren haben einen langfristigen Anlagehorizont, um die vollen fünf Jahre bei Karlsberg an Bord zu sein, zwischenzeitliche Schwankungen um zwei oder drei Punkte unbenommen. In vier Jahren überzeugen wir sie ggf. abermals, also für eine dritte Runde dabei zu bleiben.

Christian_Weber Karlsberg

BondGuide: Herr Weber, mit Sicherheit führen wir bis dahin das eine oder andere weitere Gespräch – vielen Dank für Ihre kurzfristige Verfügbarkeit im Rahmen Ihrer Halbjahreszahlen!

Interview: Falko Bozicevic