Die neue Handelswoche startet vergleichsweise ereignisarm. Wichtige Konjunkturdaten stehen heute nicht zur Veröffentlichung an. Darüber hinaus bleiben die Märkte in den USA feiertagsbedingt heute geschlossen, so dass mit wesentlichen Impulsen am Nachmittag nicht gerechnet werden kann. Derweil halten die Sorgen um die wirtschaftliche Aktivität in China weiter an. Auch die Spekulationen um eine im September anstehende US-Leitzinswende dürften weiter anhalten: Der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht, der sowohl Argumente für als auch gegen eine Zinserhöhung lieferte, gab jedenfalls kein eindeutiges Signal, was am 17. September tatsächlich passieren wird.
Ausgewählte Daten des Tages
Zeit Land Indikator Periode Schätzung Letzter
8:00 GE Industrieproduktion (M/M / J/J, in %) Jul. 1,1 / 0,3 -1,4 / 0,6
NE 3/5 M Schätze
FR 3/5/12 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
• Der US-Arbeitsmarktbericht lieferte für Befürworter und Gegner einer baldigen US-Leitzinswende Argumente
• G20-Finanzministertreffen ohne Impulse
Marktkommentar
Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors in den USA fiel allein betrachtet enttäuschend aus. Schließlich sank sie unterhalb von 200.000 neuen Stellen. Betrachtet man jedoch die Revisionen der Vormonate, so sieht das Bild insgesamt wieder erfreulicher aus. Außerdem sank die Arbeitslosenquote auf 5,1%.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um 0,3% und damit auf Jahresbasis um 2,2%. Das ist nach wie vor nicht sonderlich viel. Allerdings ist das der Struktur des Arbeitsmarktes mit einem Aufbau von Stellen im Dienstleistungssektor geschuldet.
Die Partizipationsrate ging dagegen auf 62,6% zurück. Zusammengenommen war also für jeden etwas dabei.
Die FOMC-Mitglieder, die sich für eine baldige Einleitung der US-Leitzinswende einsetzen, werden genügend Argumente finden, warum der US-Arbeitsmarkt die Einleitung der Leitzinswende gut verkraften kann. Genauso werden jedoch auch diejenigen, die diesen Schritt weiter hinauszögern wollen – bspw. mit Blick auf die Partizipationsquote oder die Entwicklung der Stundenlöhne – ebenfalls Argumentationshilfen für ihre Position finden.
Der US-Arbeitsmarktbericht gibt also keine klaren Signale, was am 17. September tatsächlich passieren wird.
Da abgesehen von der morgigen Ansprache vom Chef der Fed in Minneapolis Narayana Kocherlakota (Leitzinswende irgendwann in der Zukunft) keine weiteren Aussagen von US-Notenbankern bis zur FOMC-Tagung geplant sind, gibt es keine Einstimmung der Marktakteure auf das potenzielle Ergebnis der FOMC-Tagung. Die Mehrheitsverhältnisse bleiben unklar.
Die Spekulationen über den geldpolitischen Kurs der Fed werden die nächsten Tage anhalten und sicher für einiges an Volatilität sorgen.
Vom G20-Treffen der Finanzminister gibt es keine Impulse. Die konjunkturelle Entwicklung in China war ebenso ein Thema auf dem Treffen wie die Geldpolitik. Es wurde festgestellt, dass die Geldpolitik allein nicht dauerhaft in der Lage sein werde, für Wirtschaftswachstum zu sorgen. Das ist sicher keine bahnbrechende neue Erkenntnis. Es fehlen aber erneut konkrete Überlegungen und/oder Anstrengungen, wie die Geldpolitik abgelöst werden soll.
So ist ein Blick auf den Euroraum hinsichtlich Reformen, die zu einem Mehr an Wachstum führen könnten, weiterhin ernüchternd. Gerade die drei großen Euroländer zeichnen sich nicht dadurch aus, dass wachstumsorientierte Reformen auf den Weg gebracht oder sogar umgesetzt werden.
Heute wird es wahrscheinlich einen vergleichsweise ruhigen Handelstag geben. Die Märkte in den USA sind wegen eines Feiertags geschlossen. Die Sorge um die wirtschaftliche Aktivität in China wird bleiben.
Als wichtigste Konjunkturdaten wird die deutsche Industrieproduktion für Juli veröffentlicht. Die Industrie sollte gut in das Q3 gestartet sein. Trotz des erheblichen Rückgangs der Auftragseingänge im Juli (vor allem aus dem außereuropäischen Ausland) verfügen die Unternehmen über gute Auftragspolster.
Alles in allem ist mit einem ereignislosen Handel zu rechnen. Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten und zwischen 154,30 und 155,60 notieren. Die 10-jährigen US-Treasuries werden aufgrund des US-Feiertages heute nicht gehandelt.
Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben