Bond Market Report am 5. April: Auftragseingänge Industrie D, Markit Stimmungsindikatoren EU, ISM Dienstleistungen & Handelsbilanz USA, Fed

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Auch nach den jüngsten Äußerungen von US-Notenbankern bleibt der künftige geldpolitische Kurs der Fed weiterhin unklar. Zwar gilt ein weiterer Zinsschritt im April als eher unwahrscheinlich, allerdings zeigten sich die Fed-Vertreter verwundert darüber, dass die Kapitalmärkte Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr nahezu komplett ausgepreist haben. In den kommenden Monaten kann bzw. werde es weitere Zinsschritte geben, sofern es das konjunkturelle Umfeld zulässt oder aber gar nötig erscheint. Heute u.a. im Fokus der Marktteilnehmer: die Auftragseingänge der deutschen Industrie sowie die endgültigen Markit Stimmungsindikatoren für das Dienstleistungsgewerbe im Euroraum. Nachmittags stehen der ISM-Index für den US-amerikanischen Dienstleistungssektor sowie Handelsbilanzdaten an.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                                             Periode        Schätzung       Letzter
8:00         GE           Auftragseingänge Industrie (M/M / J/J, in %)       Feb.             0,3 / k.A.         -0,1 / 1

9:45         IT            PMI Dienstleistungen                                            Mrz.                53,9               53,8
9:50         FR           PMI Dienstleistungen                                            Mrz.                51,2               51,2
9:55         GE           PMI Dienstleistungen                                            Mrz.                55,5               55,5
10:00       EC           PMI Dienstleistungen                                            Mrz.                 54                  54
11:00       EC           Einzelhandelsumsätze (M/M / J/J, in %)                Feb.              0 / 1,9            0,4 / 2
14:30       US           Handelsbilanz (in Mrd. USD)                                 Feb.              -46,2             -45,677
16:00       US           ISM-Index Dienstleistungen                                  Mrz.               54,2               53,4
                BE           3/6 M Schätze
                SP           6/12 M Schätze
                AS           2026/47 Bonds
                US           Fed-Redner: Evans
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Weiterhin keine klaren Signale von den Fed zur künftigen Geldpolitik

• Bank of Japan wird ggf. erneut geldpolitisch nachlegen
• Griechenland rückt weiter in den Fokus

Marktkommentar
Hinsichtlich der künftigen Geldpolitik der Fed gab es nach den Äußerungen von US-Notenbankern gestern Nachmittag bzw. heute Morgen wenig Neues.

Immerhin hat ein Vertreter der Fed seine Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Kapitalmärkte Leitzinserhöhungen durch die Fed in diesem Jahr nahezu ausgepreist haben. Er brachte dagegen zum Ausdruck, dass es in diesem Jahr noch Anhebungen der Fed Funds Zielzone geben könne bzw. werde.

Renten1Möglicherweise wird die Fed ähnlich Vorgehen (müssen), wie sie es im vergangenen Jahr gemacht hat. Die Leitzinswende wurde bekanntlich im letzten Jahr immer wieder angekündigt und dann zum spätest möglichen Zeitpunkt eingeleitet.

Es wäre ja denkbar, dass sich so etwas wiederholt. Mit der am 8. November anstehenden US-Präsidentschaftswahl gibt es jedoch ein entscheidendes Ereignis, dass die Fed „eigentlich“ eher zum Handeln zwingen wird. Üblicherweise werden keine Änderungen der Geldpolitik kurz vor und nach der Wahl vorgenommen.

Die Konjunkturdaten aus den USA lieferten gestern allenfalls widersprüchliche Signale für die weiteren Perspektiven der Wirtschaft. In den Auftragseingängen für die Industrie lässt sich jedenfalls noch nicht ablesen, was sowohl der Chicagoer PMI als auch der ISM für das verarbeitende Gewerbe andeuten: Einen Aufschwung im industriellen Sektor.

Immerhin dürfte es heute wieder einmal gute Nachrichten von der Binnenwirtschaft geben, denn der ISM für das Dienstleistungsgewerbe dürfte weiterhin stabil über der Marke von 50 Punkten liegen. Der Aufschwung dürfte über die Binnenwirtschaft gut abgesichert sein.

Die deutschen Unternehmen sollten im Monatsvergleich ein kleines Auftragsplus im Februar melden dürfen. Und die endgültigen Markit Stimmungsindikatoren für das Dienstleistungsgewerbe sollten signalisieren, dass im Euroraum zumindest in diesem Sektor mit guten Perspektiven in den kommenden Monaten zu rechnen ist.

Renten2Griechenland dürfte ebenfalls Thema an den Märkten bleiben. Inzwischen wird wieder einmal von „Endgame“ gesprochen, dabei dauert es noch etwas, bis das Land wieder Schulden begleichen muss.

Dass es demnächst Verhandlungen zu zusätzlichen Erleichterungen beim Schuldendienst geben kann, ist durchaus wahrscheinlich. Doch der von Griechenland gewünschte Schuldenschnitt dürfte sich kaum durchsetzen lassen. Die Regierungen aller Euroländer, die bei der Finanzierung Griechenlands helfen, dürften es sehr schwer haben, zu Hause zu erklären, warum man auf Forderungen gegen Griechenland verzichtet, wenn man doch Zuhause ebenfalls kräftig spart / gespart hat und Einschnitte hat hinnehmen müssen.

Griechenland wird liefern müssen, bevor ein Schuldenschnitt überhaupt diskutabel wird, auch wenn der IWF das vielleicht anders sieht.

Renten3Der Bund Future sollte behauptet eröffnen. Da es ihm jedoch in den letzten Tagen nicht gelang, Boden gut zu machen, wächst das Risiko von Gewinnmitnahmen. Aufgrund der bekannten Probleme in Österreich dürfte die Aufnahme der beiden Anleihen zwar unproblematisch verlaufen, Renditezugeständnisse sind jedoch zu erwarten.

Der Bund Future sollte sich zwischen 162,80 und 164,40 bewegen. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,70 und 1,88% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben