Bond Market Report am 25. August: Q2-BIP D, Ifo-Index, Immobiliendaten & Verbraucherstimmung USA, weiterer Kurssturz an Chinas Börsen, EZB

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Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im August überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Zähler auf jetzt 108,3 Punkte. Ökonomen hatten zuvor noch mit einem Rückgang auf 107,6 Punkte gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft bleibt ein Fels in der weltwirtschaftlichen Brandung“, kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn den aktuellen Indexstand. Insgesamt beurteilten die rund 7.000 befragten Firmenchefs und Manager die aktuelle Wirtschaftslage etwas besser, die Geschäftsaussichten dagegen etwas pessimistischer als im Juli. Die jüngsten Turbulenzen auf den Kapitalmärkten sollten im Ifo allerdings noch nicht verarbeitet sein. Unterdessen haben ein robuster Arbeitsmarkt und die weiterhin stabile Konjunkturentwicklung dem deutschen Staat im ersten Halbjahr 2015 schwarze Zahlen beschert: Der Überschuss kletterte auf rekordverdächtige 21,1 Mrd. EUR.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                         Periode       Schätzung       Letzter

8:00         GE           BIP-Schätzung (Q/Q / J/J, in %)                            Q2              0,4 / 1,6         0,4 / 1,6
8:00         GE           privater Verbrauch (Q/Q, in %)                           Q2                  0,3                0,6
10:00       GE           Ifo Geschäftsklimaindex                                    Aug.              107,6              108
15:00       US           S&P/Case-Shiller Häuserpreisindex (J/J, in %)   Jun.                  5,1                4,9
16:00       US           Verbrauchervertrauen Conference Board        Aug.               93,4              90,9
16:00       US           Richmond Fed Index                                           Aug.                10                 13
16:00       US           Verkäufe neuer Häuser (in Tsd.)                         Jul.                510               482
                US           Auktion von 26 Mrd. USD 2 J Notes
                SP            3/9 M Schätze
                EC           EZB-Redner: Constâncio
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Talfahrt des chinesischen Aktienmarktes ging am Morgen weiter

• Kurse der Staatsanleihen aus „sicheren Häfen“ profitieren nur sehr eingeschränkt von den Turbulenzen auf den Kapitalmärkten: Cash-Haltung bevorzugt!

Marktkommentar
Am Morgen setzt sich die Talfahrt der chinesischen Aktienmärkte fort. Allerdings lassen sich die anderen asiatischen Aktienmärkte bislang nicht so stark anstecken wie am gestrigen Handelstag.

Der „Risk off“-Modus hat aber nicht dazu geführt, dass es starke Kursgewinne bei Staatsanleihen gab. Anscheinend werden die frei gewordenen finanziellen Mittel lieber in cash gehalten, als in andere Assetklassen zu investieren.

Zinsdifferenz StaatsanleihenNichtsdestotrotz wird man sich von der Entwicklung in Asien hierzulande nicht ganz frei machen können. Die Nachrichten von der chinesischen Wirtschaft werden weiterhin sehr genau analysiert werden. Und die Hoffnung auf staatliche Interventionen bleibt, denn zumindest der Druck von Investorenseite nimmt weiter zu und die bisher zusätzlich eingeleiteten Maßnahmen blieben wirkungslos. Der Wunsch nach zusätzlichen, die chinesische Konjunktur stimulierenden Maßnahmen bleibt erhalten.

Allerdings wird man sich heute auch Konjunkturdaten aus Europa und den USA zuwenden. Die nächste Schätzung für das deutsche BIP für Q2 sollte wenig Überraschendes parat haben. Ob der Ifo-Geschäftsklimaindex tatsächlich für den August schon nachgeben wird, bleibt abzuwarten. Zumindest die jüngsten Turbulenzen auf den Kapitalmärkten sollten dort noch nicht verarbeitet sein. Wahrscheinlich bleiben die deutschen Unternehmer optimistisch. Schließlich profitieren sie von dem vergleichsweise schwachen Euro sowie den günstigen Rohstoffpreisen.

BörsenindizesAm Nachmittag wird sich der Blick auf US-Daten richten: Die US-Immobiliendaten dürften auf eine solide Situation hinweisen. In den meisten Regionen sollten die Preise für Immobilien weiter angezogen haben. Die Bauaktivität gemessen an den Verkäufen neuer Immobilien sollte sehr solide ausfallen.

Die Stimmung der US-Verbraucher gemessen am Verbrauchervertrauen des Conference Board sollte sich verbessert haben.

Ansonsten dürfte die Spekulation über das Timing der US-Leitzinswende weiter gehen. Dennis Lockhart geht nach wie vor davon aus, dass sie im Laufe des Jahres eingeleitet wird. Er macht außerdem deutlich, dass der weitere Leitzinsanhebungspfad flach verlaufen und nicht auf jeder Tagung des FOMC eine weitere Leitzinsanhebung erfolgen werde. Das ist letztlich nur die Wiederholung bereits bekannter Positionen. In seine Äußerungen wird zudem hineininterpretiert, dass die Wahrscheinlichkeit für die Einleitung der Leitzinswende bereits im September gesunken sei, da er nicht mehr von einer nahenden Leitzinswende gesprochen hat. Vermutlich will er sich aber, wie alle anderen Mitglieder des FOMC, nur alle Optionen offen halten.

Rendite Bundesanleihen vs US-StaatsanleihenDer Bund Future dürfte heute Morgen mit leichten Verlusten in den Handel starten. Danach sollte er sich zwischen 154,70 und 156,50 bewegen. Die Impulse werden vor allem von den Konjunkturdaten aus dem Inland sowie den USA kommen. China bleibt Unsicherheitsfaktor. Am Abend könnte es im Zuge der Emission der 2-jährigen T-Notes etwas Druck auf die Notierungen geben. Die spanischen Geldmarktpapiere dürften zu negativen Sätzen platziert werden. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,90 und 2,15% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben