Bond Market Report am 2. November: Industrieindikatoren EU & USA, US-Immobiliendaten

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Die neue Handels- und Datenwoche startet heute u.a. mit Konjunkturdaten aus den USA: So steht am Nachmittag der ISM-Indikator für das verarbeitende Gewerbe auf der Agenda der Marktakteure. Der Index dürfte sich in erster Linie währungsbedingt im Berichtsmonat weiter leicht abgekühlt haben. Der Ausblick sollte aber robust ausfallen. Am Freitag wird dann der US-Arbeitsmarktbericht erwartet. Die Daten dürften weiteren Aufschluss über den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed geben. Heute ebenfalls im Fokus: Diverse Frühindikatoren für die verarbeitende Industrie in den Euroländern. Die Daten dürften weitgehend unverändert ausfallen und somit darauf hindeuten, dass sich die konjunkturelle Erholung in der Eurozone zaghaft aber beständig fortsetzt.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                              Periode        Schätzung       Letzter

9:45         IT            PMI verarbeitendes Gewerbe                Okt.                 k.A.               52,7
9:50         FR           PMI verarbeitendes Gewerbe                Nov.                50,7              50,7
9:55         GE           PMI verarbeitendes Gewerbe                Nov.                51,6              51,6
10:00       EC           PMI verarbeitendes Gewerbe                Nov.                 52                 52
16:00       US           ISM-Index verarbeitendes Gewerbe      Okt.                 50                50,2
16:00       US           Bauausgaben (M/M, in %)                      Sep.                 0,5                0,7
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Frühindikatoren dürften eine weiterhin binnenwirtschaftlich robuste US-Konjunktur indizieren

• US-Arbeitsmarktbericht mit Aufschluss über den weiteren Kurs der Fed
• Konjunkturelles Momentum in Europa weiterhin nicht ausreichend

Marktkommentar
Die Datenwoche startet heute mit wichtigen Daten aus den USA. Nach wie vor leidet die US-Wirtschaft unter dem hohen Dollar, was vor allem den Export und die Industrie belastet. Erwartet wird daher, dass sich der ISM-Indikator für das verarbeitende Gewerbe weiter leicht abgekühlt hat. Grundsätzlich bleibt der Ausblick für das Land aber robust.

Der private Konsum bleibt die Stütze der Konjunktur in den Vereinigten Staaten. So steht zu erwarten, dass der Indikator für das Dienstleitungsgewerbe sein hohes Niveau halten kann. Dies geht zum einen auf die Entschuldung zurück, zum anderen auf die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Zinsdifferenz Staatsanleihen EurozoneAm Freitag werden hier die Daten zum Arbeitsmarkt gemeldet. Die US-Beschäftigung hat zuletzt weniger stark zugelegt als im Durchschnitt des letzten Jahres. Bei einem geschätzten Zuwachs von 160.000 Einheiten schließt sich das Output Gap aber weiter, da der Zuwachs an Erwerbspersonen hier nur rund die Hälfte beträgt.

Wir halten die US-Konjunktur für so robust, dass sie weiterhin eine zentral stützende Rolle für die Weltwirtschaft spielen kann. Die Schätzungen für den Verlust an konjunktureller Dynamik über die Außenflanke bewegen sich um 0,5% des BIP. Insofern sind die von uns erwarteten 2,8% Wachstum solide zu nennen.

Auch aus dem Euroland werden die Daten zu den diversen Frühindikatoren für die Industrie veröffentlicht. Materialisieren sich die Erwartungen bleibt es im Kern bei einer Seitwärtsbewegung des konjunkturellen Momentums. Die Stimmungsindikatoren deuten darauf hin, dass sich die Erholung fortsetzt. Der Aufschwung dürfte zunehmend von der Binnenwirtschaft getragen werden.

Insgesamt reicht das Wachstum von 1,5 bzw. 1,6% nicht aus, um die Kapazitätsüberhänge zu schließenstrukturell bleibt Europa schwach.

Daher dürfte die EZB an ihrem QE-Programm festhalten bzw. eine Ausweitung der Programme durchführen. Der Zinsvorsprung der USA wird sich folglich weiter ausbauen – entweder in Form einer Zinserhöhung in den USA und/oder in Form weiterer Maßnahmen der EZB.

BörsenindizesIn unseren Simulationen sind wir hierbei von einem Festhalten am aktuellen Ankaufsprogramm ausgegangen. Wir erwarten weiterhin EUR/USD-Kurse um 1,05 auf Jahressicht, sehen aber nach wie vor die Tendenz zur Parität, wenn sich ein weiteres Ankaufsprogramm der EZB tatsächlich materialisieren sollte.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir auch, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro weiter aufwerten wird, da der Interventionsdruck der SNB zu hoch werden wird und sie auch die Entwicklung von CHF/USD im Auge behalten muss.

Auf Sicht der nächsten drei Monate dürften die Zinssätze in Europa u.E. noch einmal absinken. Wir erwarten Renditeniveaus um 0,4% und auf Jahressicht Niveaus um 0,7%.

Renditespread Bundesanleihen zu US-StaatsanleihenDer Bund Future dürfte sich in nächster Zeit daher grundsätzlich fest zeigen. Heute dürfte er zunächst zwischen 156,80 und 157,80 notieren. Die Rendite der 10-jährigen US-T-Notes sollte zwischen 2,09 und 2,19% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben