Bond Market Report am 18. Februar: Leistungsbilanz EU, Jobless Claims, Philly Fed Index, US-Frühindikatoren, Fed

Foto: © peshkov/www.fotolia.com

Erfreuliche Vorgaben aus Asien sowie ein anhaltend steigender Ölpreis sorgen am Donnerstag erneut für gute Vorzeichen für den hiesigen Aktienmarkt. Positiv interpretiert, wurde ferner der Inhalt des gestern veröffentlichten FOMC-Protokolls. Neben Daten zur gesamteuropäischen Leitungsbilanz stehen heute Nachmittag mit den Jobless Claims, dem Philadelphia-Fed-Indikator und dem Index der Frühindikatoren erneut US-Daten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Außerdem wird am Abend der beginnende EU-Gipfel mit Spannung erwartet. Auf dem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs soll u.a. der drohende Austritt Großbritanniens aus der Union abgewendet werden. Ebenfalls auf der Agenda des zweitägigen Gipfels stehen weitere Gespräche zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Europa.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                          Periode        Schätzung       Letzter

8:45         FR           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)             Feb.             -1 / 0,2            -1 / 0,2
10:00       EC           Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)                             Dez.               k.A.               29,776
10:30       IT             Leistungsbilanz (in Mio. EUR)                             Dez.               k.A.             4.460,416
14:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)                            7. KW              275                  269
14:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                                6. KW            2.250               2.239
14:30       US           Philadelphia Fed Index                                        Feb.                -3                   -3,5
16:00       US           Index der Frühindikatoren (M/M, in %)               Jan.               -0,2                  -0,2
                US           Auktion von 30-Year TIPS
                US           Fed-Redner: Williams, Bullard
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Diverse Daten zur US-Konjunktur dürften robustes Bild im Kern bestätigen

• Bund-Future im Grundsatz weiter mit fester Tendenz, da weitere Maßnahmen der EZB immer wahrscheinlicher werden

Marktkommentar
Mit den Jobless Claims, dem Philadelphia-Fed-Indikator und dem Index der Frühindikatoren stehen heute – wie so oft – die US-Daten im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die US-Wirtschaft hat sich wie von uns erwartet weiter robust entwickelt. Bei anhaltendem internationalem Gegenwind kommt der Entwicklung der Binnenkonjunktur die entscheidende Rolle zu. Wir glauben, dass der robuste Beschäftigungszuwachs anhält, da wir weiterhin Ausgabenspielräume bei den US-Haushalten sehen.

Renten1Vor diesem Hintergrund sehen wir die Rezessionsbefürchtungen gerade für die US-Konjunktur als stark überzogen an. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die konjunkturelle Dynamik alsbald wieder anziehen wird und sehen Zuwachsraten deutlich oberhalb von 2,5% im laufenden Jahr als wahrscheinlich an.

Die Daten zur gesamteuropäischen Leitungsbilanz dürften den Trend zu Überschüssen weiter bestätigen. Der Ausblick für die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum hat sich in den letzten Monaten weiter verbessert: So lag die Wachstumsrate des BIP im Vorjahresvergleich mit 1,5% in etwa wieder auf dem Niveau des langfristigen Wachstumspotenzials. Laut jüngster Prognose des IWF dürfte das Wachstumstempo im nächsten Jahr mit 1,7% sogar noch etwas zulegen können.

Der hohe Nachholbedarf vor allem beim privaten Konsum, die weiterhin sehr expansive Geldpolitik der EZB sowie erodierende Energie- und Rohstoffpreise haben eine vergleichsweise persistente konjunkturelle Belebung ins Werk gesetzt.

Aus einer längerfristigen Perspektive relativiert sich dieses Bild jedoch: Hier zeugt vor allem der Umstand, dass der gesamteuropäische Output auch im achten Jahr nach der Krise nach wie vor unterhalb der Vorkrisenniveaus vom Frühjahr 2008 liegt davon, dass gravierende strukturelle Probleme verbleiben.

Renten2Vor allem die nach wie vor extrem hohe Arbeitslosigkeit – sowohl im historischen Längsschnitt als auch im internationalen Vergleich – ist ein klarer Beleg dafür, dass Europa nach wie vor ein signifikantes Wachstumsproblem hat.

In Relation zu den quantitativen Maßnahmen, die die US-Notenbank zur Stabilisierung der Wirtschaft im Verlauf der letzten Jahre ergriffen hat, bleibt das europäische QE-Programm bislang weitaus geringer dimensioniert. Vor dem Hintergrund des derzeit relativ schwachen globalen Wachstums und der bestehenden Anreizstrukturen ist es daher sehr wahrscheinlich, dass die EZB den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik weiter erhöhen wird.

In Anbetracht weiterer möglicher Maßnahmen durch die EZB dürfte die feste Tendenz beim Bund Future grundsätzlich Bestand haben.

Renten3Für heute gehen wir im Rahmen des „Risk-on“ an den Aktienmärkten im Kern jedoch von einer Seitwärtsbewegung aus – konkret dürfte sich der Index zwischen 164,00 und 165,00 bewegen. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,73 und 1,85% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben