Bond Market Report am 18. August: US-Immobiliendaten, Parlamentsabstimmungen zum dritten Griechenland-Paket

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Auch am Dienstag steht nur vereinzeltes Datenmaterial wie z.B. zur Verfassung des US-Immobilienmarkts auf der Agenda der Marktakteure. Unterdessen schaut man gespannt auf die Debatten und Abstimmungen in einzelnen europäischen Länderparlamenten zum dritten Stützungspaket für Griechenland. In Deutschland und den Niederlanden finden die entscheidenden Sitzungen am Mittwoch statt – hierzulande als namentliche Abstimmung im Bundestag. Schon heute soll es Probeabstimmungen geben. Weitere Abstimmungen finden in Österreich statt, in Spanien und Estland befinden die Abgeordneten bereits heute über das neue Hilfsprogramm. Negative Überraschungen dürften ausbleiben, so dass Griechenland letztlich die Hilfen bekommt. Bereits am Mittwochabend könnte der Weg frei sein für die Auszahlung der ersten Tranche über 26 Mrd. EUR. Abermals drängt die Zeit: Am Donnerstag muss Griechenland weitere 3,2 Mrd. EUR an die EZB zurück überweisen.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                              Periode       Schätzung       Letzter

14:30       US           Baubeginne (in Tsd.)                              Jul.               1.180              1.174
14:30       US           Baugenehmigungen (in Tsd.)                Jul.               1.228              1.337
                SP            6/12 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Deutsche Regierungsvertreter gehen weiterhin von der finanziellen Beteiligung des IWF am dritten Stützungspaket aus

• Keine Impulse von den US-Immobiliendaten zu erwarten

Marktkommentar
Insgesamt verlief der gestrige Handelstag relativ ruhig. Am Nachmittag sorgte der sehr schwach ausgefallene Empire Manufactoring Index zwar für etwas mehr Bewegung an den Märkten. Allerdings dürfte das mehr der urlaubsbedingt geringen Liquidität an den Märkten zuzuschreiben sein. „Eigentlich“ ist der Indikator nämlich eher der zweiten Reihe zuzuordnen.

Die Diskussion über das dritte Stützungsprogramm für Griechenland hielt an. In Deutschland stand dabei vor allem die Beteiligung des IWF im Fokus. Die deutschen Regierungsvertreter, allen voran Finanzminister und Kanzlerin, machten deutlich, dass sie von einer Beteiligung des IWF am Stützungspaket in den kommenden Monaten ausgehen. Das kann jedoch keineswegs als „sicher“ angenommen werden, denn die endgültige Entscheidung wird der IWF frühestens im Oktober treffen.

Zinsdifferenz StaatsanleihenDann dürften zudem erste Erkenntnisse vorliegen, wie ernst es der griechischen Administration mit der Umsetzung der Auflagen aus dem Stützungspaket ist.

Außerdem könnte es bis dahin eine „Lösung“ für das Problem der Schuldentragfähigkeit geben. Ob das dem IWF jedoch ausreichen wird, um erneut Geld für die Stützung Griechenlands beizusteuern, ist offen.

Nun schaut man also gespannt auf die Abstimmungen in den einzelnen europäischen Länderparlamenten, die morgen stattfinden werden. Mit einer echten Überraschung scheinen die Marktakteure jedenfalls nicht zu rechnen. Die Kurse griechischer Staatsanleihen legten gestern wieder deutlich zu.

Für die Anleihen griechischer Banken galt das jedoch nicht. Im Zuge der Restrukturierung des griechischen Bankensektors werden die Anleihegläubiger gemäß des europäischen Bankenrestrukturierungsgesetzes mit in die Restrukturierung einbezogen.

BörsenindizesDie Bundesbank gab sich in ihrem Monatsbericht gestern optimistisch im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung von Deutschland im laufenden Halbjahr. Sie erwartet ein Anhalten der Belebung der konjunkturellen Aktivität.

Heute gibt es kaum Handelsimpulse. Am Nachmittag werden Daten mit den US-Baubeginnen und Baugenehmigungen veröffentlicht. Größere Überraschungen sind nicht zu erwarten.

Vermutlich werden sich die Marktakteure nun wieder Themen wie dem Timing der Leitzinswende in den USA zuwenden. Hier dürfte über die Auswirkungen der niedrigen bzw. sinkenden Energie- bzw. Rohstoffpreise auf die Geldpolitik spekuliert werden.

Außerdem dürften sich die Blicke nach China richten, auch wenn es um die Währungsentwicklung wieder ruhiger geworden ist und der IWF den jüngsten Schritt in seinen sogenannten Level IV-Konsultationen ausdrücklich begrüßt hat. Zudem stellte man im Rahmen dieser Untersuchung keine Unterbewertung der chinesischen Währung fest.

Rendite Bundesanleihen vs US-StaatsanleihenDer Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Danach sollten Handelsimpulse fehlen. Die Geldmarktpapiere von Spanien werden sehr gut aufgenommen werden. Negative Renditen sind auch für die längere Laufzeit durchaus möglich. Der Bund Future sollte sich im Tagesverlauf zwischen 154,25 und 155,50 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,08 und 2,26% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben