Bond Market Report am 17. März: Verbraucherpreise EU, Philly Fed Index, Frühindikatoren

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Wie erwartet, verzichtete die US-Notenbank Fed gestern auf eine weitere Anhebung der Leitzinsen. Auf der anschließenden Pressekonferenz ließen die US-Währungshüter zudem durchblicken, dass auch künftig am vorsichtigen geldpolitischen Kurs festgehalten werde. Zwar sei der US-Arbeitsmarkt größtenteils in einem sehr guten Zustand, dennoch gäbe es weitere Verbesserungsmöglichkeiten. Auch würden weiterhin Risiken für die US-amerikanische Konjunkturentwicklung bestehen, die auf der nachlassenden Dynamik der Weltwirtschaft beruhen. Alles in allem wurden die Wachstumsprognosen für das laufende und die Folgejahre leicht reduziert. Außerdem werde es im laufenden Jahr wohl nur noch maximal zwei Leitzinsanhebungen geben – nach der historischen Zinserhöhung im Dezember sollten 2016 ursprünglich noch vier weitere folgen. Von konjunktureller Seite stehen heute u.a. die finalen europäischen Konsumentenpreise, der Philly Fed-Indikator sowie die Frühindikatoren auf der Agenda.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                       Periode        Schätzung       Letzter
10:00       IT             Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                           Jan.                 k.A.                  6

11:00       EC           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)          Feb.            0,1 / -0,2        0,1 / -0,2
11:00       EC           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                            Jan.                 10                  24,3
13:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)                       11. KW              268                 259
13:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                           10. KW            2.235              2.225
13:30       US           Philadelphia Fed Index                                    Mrz.                -1,5                -2,8
13:30       US           Leistungsbilanz (in Mrd. USD)                         Dez.               -118              -124,1
15:00       US           Index der Frühindikatoren (M/M, in %)           Feb.                0,2                 -0,2
                SP           2019/26/32 Bonds
                FR           2020/22/ Bonds, 2022 Linker
                US           Auktion von 11 Mrd. USD 10-Year TIPS
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• US-Wachstumsprognosen durch Fed reduziert

• „dot plot“ deutet auf nur noch zwei Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr hin

Marktkommentar
Die Erklärung der Fed nach der Tagung des FOMC sowie die anschließende Pressekonferenz machten gestern Abend deutlich, dass die US-Notenbank die Leitzinsen noch lange Zeit sehr niedrig halten wird.

Obwohl der Arbeitsmarkt in den USA größtenteils in einem sehr guten Zustand ist und sich zumindest in den Kernraten steigende Preise abzeichnen, wird die Fed ihren vorsichtigen Kurs beibehalten.

Renten1Hierzu wurde einmal mehr darauf hingewiesen, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten am Arbeitsmarkt gäbe (durchschnittliche Stundelöhne) und dass die Risiken für die US-amerikanische Wirtschaftsentwicklung, die auf der Weltwirtschaft beruhen, zu beachten seien.

Dementsprechend wurden auch die Wachstumsprognosen für das laufende und die Folgejahre leicht reduziert. Außerdem haben sich die Erwartungen der US-Notenbanker an den künftigen Leitzinspfad denjenigen angenähert, die der Kapitalmarkt hatte.

Nunmehr deutet der „dot plot“ auf nur noch zwei Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr hin. Im Dezember waren es noch vier.

Obwohl Janet Yellen betont hat, dass sich auf jeder FOMC-Tagung, unabhängig davon, ob sich eine Pressekonferenz anschließt oder nicht, die Leitzinsen erhöhen können, zeichnet sich als frühestmöglicher neuer Termin für einen weiteren Leitzinsschritt der Juni ab. Bis dahin hat die Fed dann weitere Daten von der Wirtschaft.

Sie läuft aber durch ihre zögerliche Haltung Gefahr, dass sich die Konjunkturdaten nicht in der Weise erholen, wie es sich die Notenbanker für eine Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus wünschen.

Renten2In so einem Fall den Leitzinszyklus fortzusetzen, dürfte im FOMC kaum konsensfähig sein. Daher nimmt das Risiko zu, dass die Fed ohne ihre „Zinswaffe“ in eine Phase schwächeren Wachstums schlittert.

Trotz des eher zurückhaltenden Statements reagierten die Kapitalmärkte eher verhalten. Die Gewinne in riskanteren Anlagen hielten sich in Grenzen. Das weiterhin anhaltende niedrige Leitzinsniveau hat zwar Vorteile. Man sollte aber nicht ganz übersehen, dass das nicht ohne Grund von der Fed so niedrig gehalten wird: Die Wachstumsaussichten haben sich ebenfalls leicht eingetrübt. Es dürfte durchaus noch einige Zeit vergehen, bis die Implikationen der Entscheidung der Fed verarbeitet sind.

Immerhin können die Marktteilnehmer heute auf die nächste Notenbank schauen: Die Bank of England dürfte ihren aktuellen geldpolitischen Kurs beibehalten. Dort wird man sich viel mehr Sorgen über den Brexit machen.

Ansonsten dürften sich die Marktteilnehmer mit den heute anstehenden Konjunkturdaten beschäftigen. Von den endgültigen europäischen Konsumentenpreisen wird es keine Impulse geben. Sie bleiben im negativen Bereich. Das meiste Interesse dürfte dem Philly Fed-Indikator sowie den „leading indicators“ entgegengebracht werden. Sie sollten bestätigen, dass in den USA mit moderatem Wachstum zu rechnen ist.

Renten3Nach der Zinsentscheidung der Fed dürfte der Bund Future wenig verändert in den Tag starten. Die Anleiheemissionen aus Spanien und Frankreich dürften dank der Nachfrage am Sekundärmarkt durch die EZB sehr gut aufgenommen werden. Dasselbe gilt für die 10-jährigen US-TIPS am Abend. Den Marktakteuren dürfte der Anstieg der Kernraten nicht entgangen sein.

Der Bund Future dürfte sich zwischen 160,90 und 162,40 bewegen. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,84 und 2,02% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben