Bond Market Report am 15. Dezember: ZEW-Indizes, US-Verbraucherpreise, Immobiliendaten & Empire Manufacturing Index

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Vor der am Mittwoch beginnenden FOMC-Tagung üben sich Marktakteure weiterhin mehrheitlich in Zurückhaltung. Eine eher symbolische Anhebung der Fed-Fund-Zielzone und damit die Einleitung der US-Leitzinswende gilt bereits seit Wochen als mehr oder minder ausgemachte Sache – alles andere, inklusive eines Ausbleibens der Zinserhöhung, hätte sicher heftige Marktreaktionen zur Folge. Heute im Fokus: die zur Veröffentlichung anstehenden ZEW-Indikatoren. Sie dürften Aufschluss über die weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und Europa geben.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                                 Periode        Schätzung       Letzter

11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                                        Dez.                 15                 10,4
11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                                        Dez.                 k.A.                28,3
14:30       US           Empire Manufacturing Index                                    Dez.                  -7                -10,74
14:30       US           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)                   Okt.               0 / 0,5            0,2 / 0,2
14:30       US           CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                                     Nov.              0,2 / 2            0,2 / 1,9
16:00       US           NAHB Housing Market Index                                     Dez.                 63                   62
22:00       US           Nettowertpapierabsatz im Ausland (in Mrd. USD)   Okt.                 k.A.              33,621
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• ZEW-Indikatoren mit Aufschluss über weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und Europa
• US-Empire Manufacturing vermutlich abermals etwas schwächer tendierend
• US-Verbraucherpreise wohl verankert um 2%
• Daten zu den US-Immobilienmärkten mit weiter fester Tendenz

Marktkommentar
Der Ausblick heute wird zunächst von den zur Veröffentlichung anstehenden Daten beeinflusst. Die ZEW-Indikatoren dürften Aufschluss über die weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und Europa geben.

Zu erwarten steht, dass die leichte Aufwärtstendenz in Deutschland Bestand hat: Getragen wird der Aufschwung hier nach wie vor durch den privaten Konsum, der durch die hohen Einkommensanstiege der privaten Haushalte angetrieben wird.

Auch die kräftige Abwertung des Euro verschafft den deutschen Unternehmen spürbare Wettbewerbsvorteile, so dass die Ausfuhren alsbald wieder sehr hohe Zuwachsraten verzeichnen könnten. Wie auch in den USA leidet der Export unter den zuletzt gedämpften Perspektiven für den Welthandel. Nach wie vor bleibt das Niveau der Zuversicht aber relativ hoch, wohl auch weil die Unternehmen in Deutschland antizipieren, dass die Perspektiven für die Weltwirtschaft – bei allen Problemen – grundsätzlich weiter aufwärts gerichtet bleiben. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wann die Industrieproduktion, die sich in den vergangenen Monaten weiter abkühlte, wieder zulegen kann.

Der Ausblick für das Marktgeschehen ist derzeit naturgemäß stark durch die kommende Sitzung des FOMC geprägt. Wir gehen davon aus, dass die US-amerikanische Notenbank die Zinssätze anhebt.

Renten3Trotz des abermaligen Rückgangs der Ölpreise ist u.E. absehbar, dass der US-amerikanische Arbeitsmarkt perspektivisch hinreichend Preisdruck entfalten wird.

Nicht zuletzt aufgrund von Basiseffekten könnten die Inflationsraten zwischenzeitlich zwar noch einmal nachgeben, tendenziell dürfte der unterliegende Preistrend in den USA aber aufwärts gerichtet sein.

Der beste Beleg für die gesunde konjunkturelle Aufwärtstendenz in den USA liefert nach wie vor die Entwicklung am Arbeitsmarkt, wo im November wieder mehr als 200 000 neue Stellen geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote bei 5% eine solide wirtschaftliche Entwicklung widerspiegelt. Wir erwarten hier grundsätzlich, dass sich der Zuwachs am Arbeitsmarkt zwar in den nächsten Quartalen abschwächen sollte, auf Sicht der nächste 3 bis 6 Monate sollte er aber oberhalb der Marke von 200.000 Einheiten.

Renten2Damit dürfte die Fed genug Anlass haben, die Notenbanksätze – wenn auch nur ganz vorsichtig – weiter anzuheben.

Der Bund Future dürfte u.E. zunächst seitwärts tendieren und sich im Tagesverlauf in einer Handelsspanne zwischen 158,25 und 159,35 bewegen. Die Rendite von 10-jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,14 und 2,26% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben