Bond Market Report am 10. September: Industrieproduktion EU, EZB & QE-Programm, Spekulationen US-Leitzinswende, Anleiheauktionen

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Angesichts der erneut dünnen Nachrichtenlage von konjunktureller Seite sowie den Vorgaben vom gestrigen US-Handel und den asiatischen Aktienmärkten bleiben die Marktakteure weiterhin vorsichtig im „Risk-off“-Modus. Im Fokus stehen heute zahlreiche Daten zur Industrieproduktion einzelner europäischer Länder. Aus ihnen wird sich insgesamt eine erste Indikation dafür ergeben, wie solide die Industrie im Euroraum in das dritte Quartal gestartet ist. Ebenso von Interesse sind die im heutigen Tagesverlauf anstehenden Ansprachen verschiedener europäischer Notenbanker. Von diesen erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise über die Zukunft des QE-Programms der EZB. Ansonsten dürften sich eine Woche vor Verkündung die Spekulationen über den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed fortsetzen. Auch gaben die jüngsten Preisdaten aus China den Akteuren erneut Anlass zur Sorge.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                                           Periode       Schätzung       Letzter

8:45         FR           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)                   Jul.             0,2 / 0,7        -0,1 / 0,6
14:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)                          36. KW              275               282
14:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                              35. KW           2.252,5           2.257
14:30       US           Importpreisindex (M/M / J/J, in %)                      Aug.          -1,6 / -11,1     -0,9 / -10,4
16:00       US           Großhandelslagerbestände (M/M, in %)             Jul.                 0,3                0,9
                IR            12 M Schätze, 2030 Bond
                US           Auktion von 13 Mrd. USD an 30 J Bonds
                EC           EZB-Redner: Cœuré, Praet, Mersch, Nowotny
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Preisentwicklung in China ist einmal mehr Anlass zur Sorge bei den Kapitalmarktakteuren

• Chinesischer Ministerpräsident signalisiert, dass Regierung durchaus für weitere Stimuli bereit steht

Marktkommentar
Heute Morgen sieht es aufgrund der Vorgaben vom US-Handel sowie von den asiatischen Aktienmärkten wieder nach „Risk off“ aus.

Das hat gegen Handelsschluss in den USA zu einem Rückgang der Renditen bei US-Treasuries geführt, nachdem sie im Tagesverlauf schon einmal deutlich höher notiert haben. Zudem soll es ein paar Short-Eindeckungen gegeben haben.

In der Nacht wurden chinesische Erzeuger- und Verbraucherpreise veröffentlicht. Da gerade die Erzeugerpreise erneut stark rückläufig ausfielen, kehrten die Sorgen über die künftige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft wieder zurück, obwohl der chinesische Ministerpräsident gestern einmal mehr bekräftigte, dass man durchaus bereit und in der Lage sei, die Wirtschaft zusätzlich zu stimulieren.

Zinsdifferenz Staatsanleihen EUDass die etwas langsamere Gangart der chinesischen Wirtschaft Auswirkungen in der ganzen Region hat, ist aber kaum zu übersehen. Die neuseeländische Zentralbank senkte den Leitzins am Morgen mit dem Hinweis auf die konjunkturelle Entwicklung in China.

Ansonsten werden heute zahlreiche Daten zur Industrieproduktion aus einzelnen europäischen Ländern und insbesondere aus Frankreich von Interesse sein. Das dürfte insgesamt nämlich eine erste Indikation dafür sein, wie die Industrie im Euroraum in das dritte Quartal gestartet ist.

Zusätzlich werden die zahlreichen Ansprachen der europäischen Notenbanker auf Interesse stoßen. Hierbei werden sich die Marktteilnehmer sicher Aussagen erhoffen, die Hinweise auf die Zukunft des QE-Programms der EZB geben. Wenn es zur Sprache kommen sollte, dürften sich die EZB-Vertreter mit dem Programm und dessen Wirkungsweise zufrieden zeigen.

BörsenindizesAussagen zu einer Ausweitung o.ä. wird es nicht geben. Das würde die Notenbanker nämlich nur wieder unter Zugzwang setzen.

Von den US-Daten sind heute keine Impulse zu erwarten. Dennoch wird sich die Spekulation über den künftigen geldpolitischen Kurs der Fed fortsetzen. Schließlich ist es nur noch eine Woche hin, bis die Entscheidung bekannt gegeben wird.

Außerdem tagt heute das geldpolitische Gremium der Bank of England. Es dürfte aber keine Überraschungen geben. Eine Änderung der Geldpolitik steht derzeit nicht an, obwohl die Notenbank weiterhin als eine derjenigen gehandelt wird, die die Leitzinszügel durchaus bald anziehen könnte. Vermutlich wird man aber erst einmal der Fed den Vortritt lassen.

Rendite Bundesanleihen vs US-StaatsaleihenDer Bund Future dürfte gut behauptet in den Handelstag starten. Die Emissionen aus Irland dürften anders als die der Bunds gestern sehr gut aufgenommen werden. Lediglich am Abend könnte es im Zuge der Emission der 30-jährigen T-Bonds zu leichtem Druck auf die Notierungen kommen. Der Bund Future dürfte sich zwischen 154,00 und 155,70 bewegen. Die 10-jährigen US-Treasuries dürften zwischen 2,12 und 2,28% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben