Berentzen: Katerstimmung nach den 2013er-Geschäftszahlen

Katerstimmung: trotz Absatzplus tiefrot
Berentzen-Gruppe-AG

Der Jahresabschluss 2013 der Berentzen-Gruppe-AG sorgte für Ernüchterung: Trotz konstanter Umsätze rutschte der Spirituosen- und Getränkehersteller beim Nettoergebnis tiefer in die roten Zahlen. Schluckauf verursachten vor allem das schwierige Auslandsgeschäft sowie der Verlust der Pepsi-Konzession zum Jahresende – bei der Dividende gibt’s dafür einen Schnaps weniger.

Zwar konnte der mehrheitlich zur Aurelius-Gruppe gehörende Getränkekonzern den Umsatz im Berichtszeitraum noch um 3% auf 152,5 Mio. EUR steigern, unter dem Strich wurde jedoch ein Jahresfehlbetrag von 7,3 Mio. EUR eingefahren. Im Vorjahr hatte dieser noch bei einem Verlust von 1,6 Mio. EUR gelegen. Begründet wurde der deutliche Ergebnisrückgang u.a. mit unerwartet hohen Aufwendungen für die Neuausrichtung des Auslandsgeschäfts sowie Wertberichtigungen als Folge der Ende 2014 auslaufenden Konzession mit Pepsi-Cola. Allein der Konzessions-Verlust führte zu außerordentlichen Ergebnisbelastungen von 3,2 Mio. EUR. Die Finanzmittel sanken um 10 Mio. EUR auf 51,2 Mio. EUR, die EK-Quote lag mit 28% über drei Punkte niedriger als Ende 2012. Vorstand und Aufsichtsrat werden der HV am 22. Mai die Ausschüttung einer Dividende von 0,13 EUR je Vorzugs- und 0,07 EUR je Stammaktie (jeweils -0,02 EUR ggü. 2012) vorschlagen.

Erfreulicherweise kletterte der Spirituosenabsatz u.a. dank eines starken Geschäfts mit Handels- und Zweitmarken um über 6% auf 79,5 Mio. 0,7-l-Flaschen (2012: 74,8 Mio.). Der Bereich „Alkoholfreie Getränke“ entwickelte sich stabil. Mit einem Ausstoß von 1,69 Mio. Hektolitern lag der Absatz von Erfrischungsgetränken und Mineralwässern der konzernzugehörigen Vivaris Getränke GmbH & Co. KG leicht über dem Vorjahresniveau von 1,66 Mio. Hektolitern.

„Es ist uns gelungen, den Konzernumsatz zu steigern und gegen den Branchentrend zu wachsen. Mit der Ergebnisentwicklung sind wir nicht zufrieden, aber wir sind auf dem richtigen Weg, die Ergebnislage zu verbessern. Die Steigerung des Absatzes in der Türkei, die bereits heute unser drittstärkster Exportmarkt ist, bestätigt die Richtigkeit unserer Auslandsstrategie. Gleichzeitig haben wir substanziell in den deutschen Markt investiert und erstmals seit Jahren wieder deutlich Marktanteile bei der Berentzen-Dachmarke gewonnen“, kommentiert Vorstandssprecher Frank Schübel das Zahlenwerk.

1210DISPWichtigstes Konzernziel bleibe die Stärkung der Dachmarken „Berentzen“ und „Puschkin“ als Grundlage profitablen Wachstums. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Aktivitäten im Inland. Berentzen will sowohl verstärkt auf neue Produkte setzen als auch im Segment Alkoholfreie Getränke die Entwicklung der eigenen regionalen Marken vorantreiben. Mittelfristig soll zudem ein größerer Anteil des Markenumsatzes im Ausland generiert werden. „Wir sind dank unserer effizienten Kostenstruktur und optimierten Prozesse gut positioniert für weiteres Wachstum. Strategische Zukäufe sind geplant, da wir über die nötigen Mittel verfügen und die erforderlichen Strukturen geschaffen haben. Priorität im Stammgeschäft bleibt aber ein organisches Wachstum im Heimatmarkt Deutschland“, ergänzt Schübel.

Der im Frankfurter Entry Standard für Anleihen börsengehandelte 6,5%-Berentzen-Bond (2012/17) im Wert von 50 Mio. EUR verbucht zur Stunde ein Kursplus von über 1% auf jetzt 106,25%, die Berentzen-Vorzüge gehen derzeit zu 4,40 EUR über die Theke.

! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter @bondguide !