Bei Mittelstandsbonds ist die Spreu vom Weizen zu trennen.

Quelle: Panthermedia/Mihai Barbu

Angesichts der Niedrigzinsphase sind immer mehr Anleger geneigt, sich im Segment der Mittelstandsanleihen zu tummeln. Außerdem werden auf australische Dollar lautende Bonds wiederentdeckt.

Die anhaltende Niedrigzinsphase lässt Anleger stärker ins Risiko gehen als zuvor. Auch nachdem mit getgoods.de die achte Insolvenz im Segment der Mittelstandsanleihen zu verzeichnen war, ist weiterhin eine verstärkte selektive Nachfrage nach Bonds aus diesem Segment festzustellen. Notwendig ist hierbei, die Spreu vom Weizen trennen zu lernen. Dazu müssten Anleger auch  einen Blick in die Wertpapierprospekte riskieren und sich nicht nur von hohen Kupons oder einem hohen Wiedererkennungswert der Marke zum Kauf hinreißen lassen. Zusätzlich haben viele „Zocker“ – nach den jüngsten Aktienhöchstständen – das Mittelstandssegment mit ihren Kursausschlägen als neues Spielfeld entdeckt.

Wiederentdeckt wurden in dieser Woche allerdings auch Titel in Australischen Dollar (AUD). Dieser Währung wird nach dem erfolgreichen Schwachreden seitens der eigenen Notenbank von den Anlegern offenbar Aufwertungspotenzial zugetraut. So stand unter anderem eine Anleihe der KfW (A1X3F5) im Fokus, die auf AUD lautet und bei einer Laufzeit bis März 2024 eine Rendite von ca. 5,1% vorweist. Außerdem interessierten sich die Anleger für einen AUD-Bond der Europäischen Investitionsbank (A1G803), der im August 2022 fällig wird und mit rund 5% rentiert.

Weiterhin begehrt sind auch Eurotitel von soliden Schuldnern aus der zweiten Reihe, deren Bonds eine halbwegs ordentliche Rendite bieten. Auf den Kauflisten standen unter anderem ein Bond von Heidelberg Cement (A1C90N) mit Laufzeit bis April 2020 und ca. 3,50% Rendite sowie eine Anleihe von General Electric (A0GFYN), die im Oktober 2015 fällig wird und rund 3,60% Rendite abwirft.

7-jährige Corporate Bonds kommen in Mode
Nachdem sich in den vergangenen Wochen mehrere große, internationale Konzerne den Kapitalmarkt zu Nutzen machten, wurden in dieser Woche eher Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe aktiv. Emittiert wurden meist Anleihen mit einer Laufzeit von sieben Jahren plus x Monaten.

So zum Beispiel Prologis, ein Immobilien- und Investmentunternehmen aus den USA, das eine bis Januar 2022 laufende Anleihe (A1ZAD9) mit einem Kupon von 3% begab. Gepreist wurde der 700 Mio. EUR schwere Bond bei 137 bp über Mid-Swap. Der Emissionspreis wurde bei 99,483% fixiert.

Für etwas mehr als sieben Jahre refinanzierte sich Telekom Austria. Ausgestattet ist die Anleihe (A1ZALN / Fälligkeit Januar 2021) mit einem  Kupon von 3,125%. Gepreist wurde der 750 Mio. EUR schwere Titel bei 155 bp über Mid-Swap, was einem Emissionspreis von 99,367% entsprach.

Auch Finmeccanica, einer der größten Industriekonzerne Italiens, brachte eine etwas längere 7-jährige Anleihe (XS0999654873 / Fälligkeit Januar 2021) mit einem Volumen von 700 Mio. EUR an den Markt. Die mit einem Kupon von 4,50% ausgestattete Anleihe wurde bei 324,3 bp über Mid -Swap gepreist, was einem Emissionspreis von 98,505% entsprach.

Zuletzt emittierte auch Dover, ein Hersteller von Elektrogeräten, eine 7-jährige Anleihe (A1ZAMR / Fälligkeit Dezember 2020). Der Kupon des 300 Mio. EUR schweren Bonds beträgt 2,125%. Der Emissionspreis wurde bei 99,807% fixiert, was einen Spread von 68 bp über Mid -Swap bedeutete.

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