Beate Uhse: Insolvenzplan abgenickt

Beate Uhse Aktiengesellschaft: Gläubigerversammlung stimmt Insolvenzplan zu - wichtiger Meilenstein in der Sanierung der Unternehmensgruppe
Foto @ Beate Uhse Aktiengesellschaft

Aufatmen bei der insolventen Beate Uhse AG? – Die gestrige Insolvenzgläubigerversammlung hat dem vorgelegten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Darin beschwört der operativ erschlaffte Erotikpionier eine „erhöhte Befriedigung“ für die Gläubiger im Gegensatz zur Regelabwicklung. Nichtsdestotrotz dürften Altaktionäre und Bondholder danach wohl weitgehend unbefriedigt abtreten (müssen).

Der Erotikeinzelhändler verweist indes darauf, dass die Gläubigerzustimmung „ein wesentlicher Schritt für die geplante Sanierung der Beate Uhse Gruppe“ sei und die „umfassende finanzwirtschaftliche Sanierung“ des Konzerns jetzt angegangen werden könne.

Konkret werde durch den Eintritt eines (neuen?!) Investors der lebensfähige Teil der Beate Uhse Gruppe und Arbeitsplätze erhalten. Hierfür ist geplant, die werthaltigen Assets von Beate Uhse auf eine neu zu gründende „Tochtergesellschaft“ (NewCo) zu übertragen.

Aus den an die NewCo veräußerten Assets und Forderungserlösen gegen verbundene Unternehmen werden Verfahrenskosten und weitere Masseverbindlichkeiten bezahlt. Gläubigern winkt indes eine erste Insolvenzdividende.

BEATE UHSE AG 2014/19 (WKN: A12T1W)

BEATE UHSE AG 2014/19 (WKN: A12T1W)

Der verbliebene Rechtsträger der Beate Uhse AG wird im Anschluss liquidiert. Damit einher geht der Verlust der Börsenzulassung und ein vollständiges Untergehen der Anteilsrechte der Aktionäre.

Bei Planumsetzung stellt der Erotikhändler eine mögliche Quote für die erste Insolvenzdividende von nur bis zu 1,77% für die Gläubiger in Aussicht. Indes könne die Quote für die 2. Insolvenzdividende derzeit aufgrund des laufenden Verfahrens noch nicht beziffert werden.

Auch bei den Inhabern der ausstehenden 30 Mio. EUR schweren 7,75%-Unternehmensanleihe 2014/19 (WKN: A12T1W) dürfte sich angesichts der Pläne nicht mehr arg viel regen: Ihnen wird im Rahmen des Insolvenzplans angeboten, gegen den Verzicht auf die erste Insolvenzdividende, ein Bezugsrecht an einer zweiten Barkapitalerhöhung der NewCo zu erhalten und gegen Bareinlage neue Geschäftsanteile zu erwerben. Dabei wurde das maximale Zeichnungsvolumen inzwischen auf 0,3 Mio. EUR begrenzt.

Unterdessen steht der auf der Firmenwebseite einsehbare Insolvenzplan noch unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen.

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