„Attraktives Angebot und echte Innovation“ – Martin Moll, Euroboden

BondGuide: Wie steht es mit der Erlösverwendung?
Moll: Wir haben für die nächsten Jahre zwei klare Ziele: Zum einen soll unsere schon bestehende Projektpipeline weiterhin erfolgreich umgesetzt werden. Es konnten umfangreiche Baurechte und somit die genannten Werte für das Unternehmen geschaffen werden. Zudem haben wir intern die richtigen Bedingungen in organisatorischer und struktureller Hinsicht geschaffen. Die zweite Priorität betrifft unseren Einkauf: Wir bleiben weiterhin risikoavers und achten auf eine gute Diversifikation der Projekte. Euroboden wird nur solche Projekte angehen, die ein attraktives Chance-Risiko-Profil haben und unser Unternehmen – was auch immer passieren mag – nie zu gefährden vermögen.

BondGuide: Nun lassen sich einige externe Umstände jedoch nicht gut planen oder verhindern, namentlich erinnere ich da an die Immobilien- und später Finanzkrise 2007-09. Wie erging es Euroboden in dieser Zeitspanne?
Moll: Das war in der Tat für alle Marktteilnehmer eine anspruchsvolle Zeit. Unsere Erfahrung aber ist: Wenn es gelingt, insbesondere über die Architektur einen echten Mehrwert zu schaffen, lassen sich auch in schwierigeren Marktphasen diese Immobilien vergleichsweise gut veräußern.

BondGuide: Anleihe plus Immobilien – dies hat in den letzten Jahren bis auf zwei Ausnahmen im Bereich KMU-Anleihen recht gut harmoniert, z.B. auch, da diese Branche wie keine andere auch Sicherheiten – Grund und Boden – bieten kann. Auf eine Besicherung der neuen Anleihen verzichtet Euroboden jedoch. Warum?
Moll: Richtig ist, dass teilweise Immobilien-Anleihen beispielsweise mit Grundschulden besichert werden. Dies bedeutet aber auch, dass die Werthaltigkeit der Anleihe ausschließlich von diesem einem Projekt abhängt. Sollte dieses Projekt nicht wie geplant umgesetzt werden können, besteht trotz Sicherheit ein entsprechendes Risiko für Gläubiger.

euroboden 2017

BondGuide: Und bei Euroboden?
Moll: Bei Euroboden ist es so, dass unsere Projektpipeline derzeit elf Projekte umfasst. Jedes ist über Tochtergesellschaften zu 100% im Besitz von Euroboden. Bei uns diversifiziert sich das Risiko somit auf viele Projekte, da wir die Anleihe auf Ebene der Muttergesellschaft begeben. Alle Erlöse aus den einzelnen Projekten stehen folglich für die Anleihe ein. Selbst für den rein theoretischen Fall, dass ein oder mehrere Objekte nicht wie geplant realisiert werden können, würde die Rückzahlung der Anleihe nicht gefährdet werden.

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