Anleihen: Schwellenländer bieten Renditevorteil bei überlegenen Fundamentaldaten

Technologie und Globalisierung sind mächtige Gleichmacher – sie ermöglichen Investoren den Kauf von Anleihen aus fast jedem Land der Erde. Von Meno Stroemer, Fisch Asset Management

Diese Vielfalt ist ein Segen, aber auch eine riesige Herausforderung. Insbesondere Papiere, die außerhalb von Europa und den USA begeben werden, erfordern ein intensives Research, um sie richtig bewerten und von ihnen profitieren zu können. Die Renditejagd in diesen Märkten erfolgreich zu betreiben ist anspruchsvoll, hier helfen nur Know-how und Erfahrung.

Und bei dieser Jagd nach Rendite dürfen die Emerging Markets auf keinen Fall fehlen. Trotz überlegenen Fundamentaldaten bieten Anleihen aus den Schwellenländern eine höhere Entschädigung. Beispielsweise sind Unternehmen aus den Emerging Markets meist tiefer verschuldet als vergleichbare Firmen aus Industrienationen. Dazu kommt, dass auch die wirtschaftlichen Wachstumsraten zahlreicher Schwellenländer besser sind. So erhalten Anleger im Rating-Segment BBB, was dem unteren Investment-Grade-Bereich entspricht, momentan eine um 0,6% höhere Risikoprämie bei Emerging Markets Corporates im Vergleich zu US-Unternehmensanleihen. Bei den etwas riskanteren BB-gerateten Papieren liegt die Differenz sogar bei über einem Prozent. Für Investoren bedeutet es deshalb: Augen auf in den Emerging Markets – und nicht alle Märkte über einen Kamm scheren.

Auch in den Schwellenländern gilt: Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. In Russland sehen wir geradezu abenteuerliche Bewertungen. Angesichts möglicher US-Sanktionen ist dort die Entschädigung fürs eingegangene Risiko zu gering. Oder in China herrscht aus unserer Sicht zu wenig Transparenz im Markt für hochverzinsliche Unternehmensanleihen und speziell bei den Neuemissionen, sodass wir dort sehr vorsichtig agieren. Interessant erscheint dagegen das High-Yield-Segment in Lateinamerika, wo wir durchaus attraktive Titel ausfindig machen können. Der afrikanische Kontinent bietet die größte Herausforderung: Die Märkte sind in der Regel noch nicht auf Schwellenland-Niveau. Eine Ausnahme ist Südafrika, wo sich uns vereinzelte Investment-Chancen bieten.

Wie die Risiken verteilt sind, erfährt man vor allem, wenn man die Unternehmen in seinem Portfolio wirklich gut kennt. Der Blick auf das Rating reicht bei Weitem nicht aus.

Und mit der gleichzeitigen Beimischung von Emerging-Markets-Bonds sowie Hochzinsanleihen lässt sich nicht nur eine höhere Ablaufrendite im Portfolio erzielen, sondern auch eine deutlich bessere Diversifikation. Die Wachstumsraten in den Segmenten High Yield und Emerging Markets Corporates (Hartwährungen) sorgen dafür, dass beide Märkte von ansprechender Größe und entsprechend liquide sind. Unser FISCH Bond Global Corporates Fund, der vor drei Jahren lanciert wurde, berücksichtigt genau diese Segmente, um möglichst viele Chancen zu nutzen. Dennoch bleibt der Fonds mit einem durchschnittlichen Rating von BBB+ ein Investment-Grade-Produkt, das sich für eine breite Investoren-Basis eignet.

Meno Stroemer (@FAM)

Meno Stroemer (@FAM)

Und für Anleger, die von den Vorteilen eines Engagements in den Schwellenländern überzeugt sind und ausschließlich ein Portfolio mit Anleihen aus den Emerging Markets wünschen, wurde der FISCH Bond EM Corporates Opportunistic Fund entwickelt, der in den zwölf Monaten seit seiner Auflage bereits einen erfolgreichen Track Record verzeichnen kann.

 

Die Brüder Kurt Fisch und Dr. Pius Fisch gründeten im Jahr 1994 in Zürich Fisch Asset Management (‚Fisch‘) als unabhängige Asset Management Boutique. Meno Stroemer ist Leiter Corporate Bonds.