Anleihen heute im Fokus: UBM, 6B47 Real Estate, DEMIRE, Maritim Vertrieb, Prokon

Heute im Fokus: "Betongold"
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Die österreichische UBM sondiert derzeit Quellen zur Fremdkapitalrefinanzierung. Entsprechende Maßnahmen, zu denen auch eine mögliche Aufstockung der im Juli 2014 begebenen Anleihe gehören könnte, sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Mittels Nachplatzierung schon aufgestockt, ist der 9,5%-Immo-Bond (2014/15) der 6B47 Real Estate. Seit gestern neu am Bondmarkt eingelaufen, ist zudem die Zweitemission von Maritim Vertrieb.

Die UBM Realitätenentwicklung AG ist auf der Suche nach frischem Kapital. Neben der Sondierung verschiedener Möglichkeiten zur Fremdkapitalfinanzierung werde auch die Aufstockung der im Juli 2014 begebenen Unternehmensanleihe in Betracht gezogen. Danach beabsichtige das österreichische Immobilienunternehmen noch 2014 weitere Refinanzierungsmaßnahmen umzusetzen. Laut UBM werden hierfür bereits unterschiedliche Möglichkeiten evaluiert. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch eine Aufstockung der im Sommer ausgereichten 4,875%-Schuldverschreibung (2014/19) im Gesamtnennbetrag von 160 Mio. EUR auf ein finales Anleihevolumen von 200 Mio. EUR. Sollte es zur Aufstockung kommen – ein positives Kapitalmarktumfeld vorausgesetzt –, werde es aber aller Voraussicht nach kein öffentliches Bondangebot geben. Die neuen Anteile dürften sodann ausschließlich Institutionellen im Wege einer Privatplatzierung zur Zeichnung angeboten werden. Zum BondGuide-Beitrag …

6b47Die 6B47 Real Estate AG baut ihre Unternehmensanleihe aus: Der Immobilienprojektierer hat seinen im Sommer dieses Jahres ausgereichten 9,5%-Immo-Bond (2014/15) im Wege einer Nachplatzierung an institutionelle Investoren auf den maximalen Gesamtnennbetrag von 10 Mio. EUR ausgebaut. Das einjährige Wertpapier mit regulärer Fälligkeit am 19. Juni 2015 notiert im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse – aktueller Kurs: 98%. Die Wiener SG & CO Capital Markets GmbH begleitete die Nachplatzierung in ihrer Funktion als Financial Advisor. „Ich freue mich, dass der eingeschlagene Weg der 6B47 Real Estate Investors AG Richtung internationalen Kapitalmarkt erste Früchte trägt und weitere Investoren dem hoch professionellen Management das Vertrauen geschenkt haben“, kommentiert Stefan Gruze, CEO von SG & CO Capital Markets. Details zur Anleiheemission …

home.DEMIREIajpgDie DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG (vormals MAGNAT Real Estate AG) berichtete zu Wochenbeginn über den Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr (1.4. bis 30.9.) des Rumpfgeschäftsjahres 2014 (Ende am 31.12.14). Im Berichtszeitraum erwirtschaftete der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immobilieninvestor mit 0,1 Mio. EUR ein leicht positives Periodenergebnis, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 2 Mio. EUR verbucht werden musste. Das Ergebnis aus der Vermietung von Immobilien stieg auf 1 Mio. EUR nach 0,2 Mio. EUR im Vorjahr. Diese Ertragsposition soll im Zuge der Neupositionierung – weg vom Immobilien-Development in Osteuropa hin zu einer „Buy and Hold“-Strategie aussichtsreicher Bestandsimmobilien mit Mehrwertpotenzial in Deutschland – weiterhin deutlich zulegen und zukünftig wesentlich zum Erfolg des DEMIRE-Konzerns beitragen. Unterdessen sei der Rückzug aus den ehemaligen Zielregionen konsequent fortgeführt worden und das Engagement in der Türkei mit Gewinn veräußert, versichern die Frankfurter. Die restlichen Bestände belasteten noch aufgrund von negativen Währungseffekten das aktuelle Zahlenwerk.

Die Bilanzsumme des DEMIRE-Konzerns wurde im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2013/14 (31.3.14) von 48,4 Mio. EUR auf jetzt 95 Mio. EUR nahezu verdoppelt. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Erwerb von Gewerbeimmobilien. Im Spätsommer begab DEMIRE eine Unternehmensanleihe (2014/19) im Gesamtnennwert von 50 Mio. EUR. Die im Wege einer reinen Privatplatzierung an ausschließlich Institutionelle ausgereichte Schuldverschreibung bietet einen halbjährlich fälligen Zinskupon von 7,5% p.a. und steht nach fünf Jahren im September 2019 zur Rückzahlung an. Die Notierungsaufnahme im Frankfurter Open Market erfolgte am 16. September. Close Brothers Seydler Bank begleitete die Emission als Sole Global Coordinator und Bookrunner (BondGuide berichtete).

Maritim VertriebSeit gestern neu am Bondmarkt eingelaufen, ist die Folge- bzw. Anleihenzweitemission der Maritim Vertriebs GmbH: Im November ist es der Einzweckgesellschaft gelungen, ihre regulär am 1. Dezember ausgelaufene 25-Mio.-EUR-Altemission (2012/14) durch die Ausgabe einer neuen 8,25%-Anleihe (2014/16) im gleich hohen Volumen zu refinanzieren. Rund die Hälfte von Maritim II stammt dabei aus dem freiwilligen Umtauschangebot der Altanleihe, die übrigen 50% Anleihevolumen wurden am Markt neu gezeichnet. Seit dem 1. Dezember geht Maritim II am High Risk Markt der Börse Hamburg um – aktuell zu 94%. Auch Maritim I, deren verbliebene Altanteile über etwa 12,5 Mio. EUR fristgerecht zum 1. Dezember abgelöst wurden, war in Hamburg gelistet. Koordiniert wurde die Folgeemission von ACON Actienbank. Die Rechtsberatung erfolgte durch Mayerhofer + Partner. Zum BondGuide-Beitrag und zur AiF-Analyse …

flyer_atom_PROKONDie Anleger der seit Ende Januar insolventen Prokon Regenerative Energien GmbH werden wohl rund die Hälfte ihres eingesetzten Kapitals verlieren. Das berichtete am Wochenende die WirtschaftsWoche, die ihre Aussagen auf ein ihr vorliegendes Schreiben des Prokon-Insolvenzverwalters Dietmar Penzlin an die rund 75.000 Investoren stützte. Diese hatten über Genussrechte etwa 1,4 Mrd. EUR in das Windenergieunternehmen investiert. Penzlin will das Unternehmen nun mittels Insolvenzplan sanieren. Dazu sollen die Gläubiger im ersten Schritt einem „Teilverzicht im Bereich von 50%“ ihrer Forderung zustimmen, soll es in dem Schreiben heißen. Anschließend sei die Ausgabe einer börsennotierten „lang laufenden festverzinslichen Anleihe von Prokon“ geplant, deren Laufzeit rund 15 Jahre betragen soll. Die neue Schuldverschreibung soll etwa ein Drittel der offenen Gläubigerforderungen abdecken. Die übrigen 20% sollen in Abstimmung mit den Gläubigern entweder im Wege einer möglichen Barauszahlung oder in Form einer Beteiligung der Anleger an Prokon, etwa über Genossenschaftsanteile, beglichen werden. Zuletzt in den BondGuide-News …

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