Anleihen heute im Fokus: Strenesse, MS Deutschland, MBB, MIFA, RENA, Adler RE

In Kürze womöglich mit neuem Mehrheitseigner?
Strenesse AG

Wie zuvor angekündigt gibt es in dieser Woche nachrichtentechnisch bislang nur wenig Neues aus dem Bereich der Mittelstandsanleihen zu berichten. Ohne neue, verwertbare News richten sich die Blicke erwartungsgemäß auf Strenesse, RENA, MIFA & Co. – diejenigen Bonds eben, die zuletzt für die größten Schlagzeilen sorgten.

Etwas nachgelassen hat gestern der Verkaufsdruck auf die 9%-Anleihe über 12 Mio. EUR der Strenesse AG: -3% auf allerdings auch nur noch 17%. Nach dem Insolvenzantrag ziehe die Eigentümerfamilie Strehle neben der eingeleiteten Unternehmenssanierung nun offenbar auch einen Teilverkauf von Strenesse in Betracht. „Wenn es einen Investor gibt, von dem wir glauben, dass er die Marke wirklich weiter entwickelt, könnten wir die Mehrheit abgeben“, äußerte sich Strenesse-CEO Luca Strehle im Fachmagazin „TextilWirtschaft“ und betonte, dass die Familie dazu bereit sei, „alles zu tun, was der Firma gut tut“. Zunächst jedoch stehe die Sanierung des Modelabels auf der Tagesordnung. „Ich habe vielleicht unterschätzt, wie drückend – oder auch erdrückend – die Altlasten sind“, fügte Strehle selbstkritisch hinzu. Er habe „gesehen, dass es mit dem ursprünglichen Konzept sehr mühsam und langwierig sein würde, Strenesse zu sanieren“ – deshalb die Insolvenz in Eigenverwaltung. Den Anleiheinhabern, die erst Ende Februar mehrheitlich den Refinanzierungsvorschlägen von Strenesse einschließlich der Fristverlängerung der ursprünglich Mitte März auslaufenden Anleihe zustimmten, drohen so oder so erhebliche finanzielle Verluste. Lesen Sie die jüngsten Ereignisse im Rückblick.

csm_Decksplan_Header1_d469af350eNach den Vortagesverlusten fuhr die Anleihe der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH zur Wochenmitte ein Plus von über 4% ein. Zuletzt hatte Feri EuroRating das Rating für die 50 Mio. EUR große 6,875%-Traumschiffanleihe auf BB- neu festgesetzt. Mit dem neuen Rating, das erstmals von Feri erstellt wurde, erfüllt der Bond nun auch wieder die Kriterien für den Verbleib im Entry Standard für Anleihen. Seit Dezember 2013 verfügte der Bond über kein aktuelles Rating mehr (zu den BondGuide-Beiträgen).

Den Tagesgewinner im Entry Standard stellte am Mittwoch die 6,25%-Schuldverschreibung (+9% ggü. Vortag) der MBB Clean Energy AG. Der MBB-Bond (2013/19) über 72 Mio. EUR war kürzlich im Wechsel mal auf der Buy- und dann wieder auf der Sell Side zu finden. Aktuelle Corporate News gibt es derzeit keine, nur: Am 6. Mai steht die erste Zinszahlung über 4,5 Mio. EUR zur Ausschüttung an. Außerdem verfügt die Anleihe derzeit über kein aktuelles Folgerating, sondern laut Creditreform lediglich über den Status „in Bearbeitung“. Diese Faktoren erzeugten zuletzt immer wieder Unsicherheit am Markt. Ebenfalls auf der Gewinnerliste im Frankfurter Mittelstandssegment standen gestern u.a. die Bonds von Sanochemia (+3%) und MIFA (+1%). Unter die Räder kamen dagegen – wie üblich ohne neue offizielle News – u.a. die Schuldverschreibungen der RENA GmbH und die 7,25%-Anleihe (2012/17; -3%) über 15 Mio. EUR der René Lezard Mode GmbH.

Dass die Adler Real Estate AG jüngst eine wichtige Hürde in Richtung Estavis-Übernahme genommen hatte, ging zumindest an den Anleiheinvestoren weitgehend vorbei. Wie die auf Wohnimmobilien spezialisierte Gesellschaft am Dienstag mitteilte, haben die Adler-Aktionäre auf der außerordentlichen Hauptversammlung für eine Übernahme der ebenfalls im Bereich Wohnimmobilien aktiven Estavis AG votiert. Das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot wird kommenden Freitag veröffentlicht. Die Annahmefrist läuft bis zum 23. Mai. Adler bietet den Aktionären von Estavis 14 eigene Aktien im Tausch zu 25 Estavis-Aktien an (zum BondGuide-Beitrag).

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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