Nach der Insolvenz der Steilmann SE laufen die Geschäfte der Bekleidungsgruppe zunächst weiter, versichert die vorläufige Insolvenzverwaltung. Laut Dr. Frank Kebekus sei es oberste Priorität, die operativen Geschäfte der Gruppengesellschaften zu stabilisieren. Hierzu seien erste Maßnahmen eingeleitet worden, denen Gespräche mit Handelskunden, Lieferanten und Geschäftspartnern folgen sollen. Im Anschluss könne es darum gehen, etwaige Zukunftsoptionen für Steilmann auszuloten.
Der Insolvenzantrag wurde ausschließlich für die Obergesellschaft Steilmann SE gestellt, die 12 Boecker Multi-Label-Modehäuser betreibt. Nicht betroffen sei die Adler Modemärkte AG, an der Steilmann eine knapp 53%-Beteiligung hält.
Der Modekonzern hat drei Unternehmensanleihen im Gesamtvolumen von etwa 88 Mio. EUR und Laufzeiten zwischen März 2017 und September 2018 im Umlauf. Die drei Bonds wurden überwiegend mittels institutioneller Privatplatzierung emittiert bzw. zwischenzeitlich auf diesem Wege aufgestockt. Verschiedene Anlegerschützer wie die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, One Square Advisory oder die Deutsche Investoren Union raten betroffenen Bondholdern, sich zu organisieren bzw. bieten ihre Vertretung an.
Mitte März sammelte die Otto Bock Gruppe via Jumbo-Schuldschein neue Fremdmittel ein. Danach habe die Holding des niedersächsischen Prothesenherstellers einen Schuldschein über 600 Mio. EUR platziert. Das zu drei, fünf und sieben Jahren Laufzeit begebene Darlehen wird sowohl variabel als auch fix verzinst und über verschiedene Töchter der Holding garantiert. Details zur Emission wurden nicht bekannt. Arrangeur der Transaktion war die Deutsche Bank. Neben der Schuldscheinplatzierung hat das Unternehmen außerdem einen syndizierten Kredit in Höhe von 150 Mio. EUR aufgenommen. Der Prothesenhersteller war bereits 2010 und 2012 mit Emissionen über 100 und 200 Mio. EUR am Schuldscheinmarkt aktiv.
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