Anleihen heute im Fokus: Scholz, Ekosem-Agrar, Adler Real Estate und Alno

ALNO Aktiengesellschaft: Closing des Kaufvertrags beim Küchenmöbelhersteller ALNO

Handelstag Nummer Eins im frischen Jahr 2018: Zwischen den Jahren gab es Nachrichten von Scholz, Ekosem, Adler Real Estate und Alno.

Relevante EBITDA-Schwelle für Extrazahlung an Anleihegläubiger der Scholz Holding GmbH nicht erreicht: Danach liegt der internationalen Recyclinggruppe eine vorläufige Fassung des 2016er Geschäfts vor: Für den Abschluss wurde PricewaterhouseCoopers zur Ermittlung und Bestätigung des relevanten EBITDA im Sinne der Anleihebedingungen beauftragt. Auf dieser Grundlage ergibt sich ein EBITDA-Minus von 60 Mio. EUR. Damit wird es auf Basis des Konzernabschlusses nicht zu einer Upside-Zahlung an die Anleihegläubiger kommen. Anleger sind wenig überrascht, hatte der Kurs der Nullkuponanleihe dies doch schon seit langem antizipiert. Besagter Kurs geht inzwischen stramm Richtung innerem Wert: ihrer Null-Linie.

Ekosem-Agrar, die deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten EkoNiva, hat ihre tägliche Milchproduktion erstmals auf über 1.000 t gesteigert. Dies entspricht einem Wachstum von mehr als 65 % innerhalb eines Jahres. Damit baut das Unternehmen seine Position als größter Milchproduzent Russlands weiter aus. Stefan Dürr, Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Ekosem-Agrar GmbH: „Ich freue mich, dass wir noch im laufenden Jahr die symbolisch wichtige Schwelle von täglich 1.000 t produzierter Milch überschreiten konnten.“ Investoren, die im vergangenen Jahr der zunächst skeptisch beäugten Anleiheprolongation gefolgt sind, haben seither rund 50% in den beiden Ekosem-Papieren an Kursgewinnen vereinnahmt, plus Zinsen – beide Bonds stehen annähernd wieder auf pari.

SteinadlerDen Vorstandsvorsitzenden zu beurlauben und wenige Tage später aus dem Gremium zu entfernen, ist sicherlich ungewöhnlich, zumindest selten. Das ganze natürlich ohne Nennung von Gründen. Die Kulisse von Adler Real Estate zeigt erste Sollbruchstellen. Direkt in der besten Nachrichtenzeit – zwei Tage vor Heiligabend, der letzten Möglichkeit einer Pflichtveröffentlichung vor der XXL-Auszeit von Samstag bis nach Weihnachtsdienstag – fiel die Nachricht der Berliner, ihren bisherigen CEO Arndt Krienen mit sofortiger Wirkung zu beurlauben. Direkt nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag der Nachschlag: Arndt Krienen sei jetzt nicht nur beurlaubt, sondern abberufen. Welches Tafelsilber Krienen verkauft oder zerbrochen hat bei Adler Real Estate, ist zur Stunde noch nicht bekannt. Interessant, dass weder Aktie noch die diversen Adler RE Anleihen bis dato eine nennenswerte Kursreaktion zeigten.

Der SPIEGEL berichtet, beim insolventen Küchenhersteller Alno sei zu einer Betriebsversammlung einberufen, um über den Stand der Dinge zu informieren – inklusive einer Wiederaufnahme der Produktion. Alno hatte bzw. hat über 2.000 Beschäftigte weltweit und ist damit einer der größten globalen Küchenspezialisten – indes, dies bewahrte das seit gefühlt seit zwei Jahrzehnten in Dauersanierung befindliche Unternehmen nicht vor einer Insolvenz Mitte 2017. Der britische Investor Riverrock hatte Mitte Dezember für etwa 20 Mio. EUR Teile der insolventen Alno wie Maschinen, Grundstücke und auch Markenrechte übernommen. Für einen Teil der verbliebenen Alno-Mitarbeiter winken indes noch neue Arbeitsverträge. Die eigentlich in vier Monaten fällige Anleihe 2013/18 notiert bei naheliegenden ca. 3%.

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